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25.01.2012 Wenn jemand etwas Unbequemes tut und damit vorab an die Öffentlichkeit geht, dann gibt es immer zwei Seiten der Medaille. Das Unternehmen lobt natürlich sein eigenes Produkt und weist auf die vielen Vorteile hin; die Gegner deuten wütend auf die Nachteile. Im Falle von Googles neuer Datenschutzerklärung überzeugt mich beides nicht.


Die Big Brother Awards (BBA) sind Negativpreise, die jährlich in mehreren Ländern an Behörden, Unternehmen, Organisationen und Personen vergeben werden. Die Preise werden, so die Stifter, an die verliehen, die in besonderer Weise und nachhaltig die Privatsphäre von Personen beeinträchtigen oder Dritten persönliche Daten zugänglich gemacht haben oder machen.

Holt mich hier raus!

Holt mich hier raus! (Klaus Stuttmann Karikaturen - 20.01.2011)
Bild: Verkleinertes Original mit freundlicher Genehmigung Klaus Stuttmann
Die unberechtigte Nutzung ist nicht gestattet.

Eine kostengünstige Netzzugangsbox mit eingebauter Anonymisierungssoftware soll die Privatsphäre von Internet-Nutzern schützen – und Dissidenten helfen.

Risiken und Nebenwirkungen der Alltagsinformatisierung

Unproblematisch ist die technische Entwicklung hin zu „smarten Dingen“ jedenfalls nicht

auch wenn alles nur gut gemeint sein mag und zunächst recht unscheinbar daherkommt. Dies zeigt schon die Beobachtung, dass immer mehr Alltagsdinge ein „Gedächtnis“ bekommen: Telefone speichern die Nummern aller Anrufenden und Angerufenen, Kaffeemaschinen die Zahl der zubereiteten Tassen Kaffee (damit die Garantie bei heftigem Gebrauch auch rechtzeitig erlöschen kann), LCDProjektoren ihre Betriebszeiten (damit Kunden früh genug gezwungen werden, eine Ersatzlampe zu kaufen), DVD-Player auf Laptop-Computern den Namen des jüngst abgespielten Films. Letzteres ist ein nettes „feature“, kann aber auch zum Verhängnis werden, wenn etwa ein Lehrer seiner Schulklasse ein Video zeigen möchte, der Player vorher aber allen Zuschauern den Namen des nicht jugendfreien Films verrät, den dieser sich am Abend vorher angesehen hat. Legendär sind auch die Beziehungsdramen, die sich dadurch ergeben, dass Telefone verraten, mit wem, wann und wie lange telefoniert wurde.

Quelle: Leben und Lernen in einer von Informationstechnologie durchdrungenen Welt – Visionen und Erwartungen (Friedemann Mattern)

Risiken und Nebenwirkungen der Alltagsinformatisierung (2)

Besondere Beachtung dürfte in Zukunft auch der "location privacy" zukommen.

Denn wissen Dinge, wo sie sind oder wo sie waren, dann kann damit leicht auf den Aufenthaltsort einer Person geschlossen werden, wenn die persönlichen Gegenstände dies "ausplaudern". Schon gibt es aber erste Produkte in Form von Armbanduhren, mit denen man aus der Ferne den Aufenthaltsort seiner Kinder feststellen kann. Diese Uhren sind noch nicht so bequem, genau und energiesparend, wie man es sich wünscht, aber die Technik macht ja Fortschritte! Nun mag ein 8-Jähriger das Tragen einer solchen Uhr "cool" finden. Aber ist auch die 15-jährige Tochter bereit, sich damit auf Schritt und Tritt verfolgen zu lassen? Muss sie sich rechtfertigen, wenn sie die Fernlokalisierungsmöglichkeit einmal abschaltet – sofern dies überhaupt geht? Sollte man nicht "vorsichtshalber" auch auf Bewährung freigelassene Sträflinge verpflichten, eine solche Uhr zu tragen? Oder, falls die Technik zukünftig klein genug wird, Ausländern ("zum eigenen Schutz") in das Visum integrieren? Der drohende Verlust der Privatsphäre ist einer der am häufigsten genannten Kritikpunkte an der Vision des Ubiquitous Computing.

Quelle: Leben und Lernen in einer von Informationstechnologie durchdrungenen Welt – Visionen und Erwartungen (Friedemann Mattern)


An Google kommt im Internet kaum jemand vorbei. Das Unternehmen aus Kalifornien ist zu einem der größten Diensteanbieter im Internet geworden. Die bei deren Nutzung anfallenden Daten werden in großem Umfang von Google gespeichert und verarbeitet. In unserem Schwerpunkt zeigen wir Ihnen, wie Sie ausgewählte Google-Dienste sicher und datenschutzfreundlich nutzen können.

Thomas Plaßmann – Karikaturen. Cartoons. Ideen

Bild: Verkleinertes Original mit freundlicher Genehmigung Thomas Plaßmann
Die unberechtigte Nutzung ist nicht gestattet.

Schutz der Privatsphäre im Internet (Schulmaterial)

Fünf gute Gründe, warum der Datenschutz im Internet besonders wichtig ist

Fünf gute Gründe, warum der Datenschutz im Internet besonders wichtig ist

Du hast nun schon einiges darüber erfahren, warum gerade im Internet der Schutz persönlicher Daten eine große Herausforderung ist. Hier findest du zusammengefasst die fünf wichtigsten Gründe, warum du im Web mit privaten Angaben besonders vorsichtig sein solltest:

1) Im Web ist man nicht so anonym, wie man glaubt: Alle Inhalte, die du ins Netz stellst, sind nicht nur für deine FreundInnen zugänglich, sondern theoretisch auch für alle anderen InternetnutzerInnen auf der Welt. Auch dir unbekannte oder weniger gut gesonnene Menschen können deine privaten Informationen also unter Umständen einsehen und für böse Absichten missbrauchen. Eine leichtfertige Weitergabe persönlicher Daten kann auch Anlass für Belästigungen bis hin zu Cyber-Mobbing sein.

2) Das Internet vergisst nicht: Etwas, was du heute gut findest, kann dir in einigen Jahren sehr unangenehm oder peinlich sein. Einmal veröffentlichte Daten sind oft nicht mehr zu entfernen. Denke z.B. an Partyfotos, auf denen du ziemlich „hinüber“ bist – sie könnten dir bei der späteren Ausbildungs- oder Jobsuche schaden.

3) Der erste Eindruck zählt: Communitys und andere Internetplattformen werden von LehrerInnen, potenziellen ArbeitgeberInnen, MitschülerInnen, Bekannten etc. genutzt, um mehr über dich zu erfahren. Glaubst du, dass sie mit Hilfe deiner Online-Angaben zu Interessen, Hobbys, Vorlieben, Freunden, Einstellungen etc. ein von dir erwünschtes Bild von deiner Person vermittelt bekommen?

4) Nicht alles ist, wie es scheint: Glaube nicht alles, was andere Menschen im Internet erzählen – sich als jemand anderer auszugeben bzw. etwas vorzuspielen, ist im Web besonders einfach. Informationen über andere Personen im Internet müssen nicht wahr sein.

5) Ein Paradies für Datensammler: Immer wieder tauchen Meldungen über Pannen auf, durch die der unerlaubte Zugriff Dritter auf NutzerInnendaten in z.B. Sozialen Netzwerken möglich wurde. E-Mail-Adressen und andere private Daten werden für z.B. unerwünschte E-Mail-Werbung missbraucht, Fotosammlungen widerrechtlich auf Tauschbörsen zum Download angeboten oder Userprofile einfach weiterverkauft.

Quelle: Saferinternet.at