Risiken und Nebenwirkungen der Alltagsinformatisierung


Unproblematisch ist die technische Entwicklung hin zu „smarten Dingen“ jedenfalls nicht auch wenn alles nur gut gemeint sein mag und zunächst recht unscheinbar daherkommt. Dies zeigt schon die Beobachtung, dass immer mehr Alltagsdinge ein „Gedächtnis“ bekommen: Telefone speichern die Nummern aller Anrufenden und Angerufenen, Kaffeemaschinen die Zahl der zubereiteten Tassen Kaffee (damit die Garantie bei […]

Unproblematisch ist die technische Entwicklung hin zu „smarten Dingen“ jedenfalls nicht

auch wenn alles nur gut gemeint sein mag und zunächst recht unscheinbar daherkommt. Dies zeigt schon die Beobachtung, dass immer mehr Alltagsdinge ein „Gedächtnis“ bekommen: Telefone speichern die Nummern aller Anrufenden und Angerufenen, Kaffeemaschinen die Zahl der zubereiteten Tassen Kaffee (damit die Garantie bei heftigem Gebrauch auch rechtzeitig erlöschen kann), LCDProjektoren ihre Betriebszeiten (damit Kunden früh genug gezwungen werden, eine Ersatzlampe zu kaufen), DVD-Player auf Laptop-Computern den Namen des jüngst abgespielten Films. Letzteres ist ein nettes „feature“, kann aber auch zum Verhängnis werden, wenn etwa ein Lehrer seiner Schulklasse ein Video zeigen möchte, der Player vorher aber allen Zuschauern den Namen des nicht jugendfreien Films verrät, den dieser sich am Abend vorher angesehen hat. Legendär sind auch die Beziehungsdramen, die sich dadurch ergeben, dass Telefone verraten, mit wem, wann und wie lange telefoniert wurde.

Quelle: Leben und Lernen in einer von Informationstechnologie durchdrungenen Welt – Visionen und Erwartungen (Friedemann Mattern)

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