Auch Frankreichs Wirtschaft ausspioniert

Bild: WikiLeaks

29. Juni 2015

Knapp eine Woche nach den ersten Veröffentlichungen von Dokumenten über Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA in Frankreich unter dem Titel "Espionnage Élysée" setzt die Enthüllungsplattform Wikileaks ihre Publikationen zum Thema fort.
Nicht nur die letzten drei französischen Präsidenten und ihr Politstab wurden ausgespäht, die NSA interessierte sich auch für führende Wirtschaftsvertreter. In den nun veröffentlichten Dokumenten werden Gespräche von Wirtschaftspolitikern Frankreichs zusammengefasst. Demnach interessierten sich die US-Geheimdienste vor allem für die IT-Industrie, die Energiewirtschaft (inklusive Atomenergie), Verkehrsprojekte, Umwelttechnik und den Gesundheits- sowie Biotechnologiesektor.
Außerdem zitiert die Plattform einen Auftrag an NSA-Agenten, Informationen zu allen Verträgen französischer Firmen zu sammeln, in denen es um mehr als 200 Millionen US-Dollar geht.
Der Nachrichtendienst n-tv resümiert:

„Wikileaks bringt Washington damit erneut in akute Erklärungsnot: Mit Terrorabwehr oder Fragen der nationalen Sicherheit der USA hat dieses Vorgehen offensichtlich nichts zu tun. Die USA drohen einen engen Verbündeten über ihre vermeintlichen Geheimdienstpraktiken zu verlieren. Ein klares Dementi gab es bislang aus Washington nicht. Und: Was in Frankreich Praxis gewesen sein soll, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Deutschland passiert sein. Es erscheint schwer vorstellbar, dass die NSA-Agenten ihre umstrittenen Spionagetätigkeiten nur auf die zweitstärkste Wirtschaftsmacht der Eurozone beschränkt haben sollten – und nicht auch auf Deutschland ausgedehnt.“

Newsfeeds zur Netzpolitik und Netzwerkkultur

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Ukraine-Krieg: Vermehrt Cyberangriffe auf Verbündete Kiews

Sicherheitsexperten vermelden eine Zunahme von Online-Attacken auf die Server westlicher Regierungsstellen. Ihre Vermutung: Russland hat seine Cyberkriegsführung angepasst.
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In einem offenen Brief fordern Wissenschaftler und IT-Prominente, das Training besonders leistungsfähiger KI-Modelle auszusetzen. Zu den Unterzeichnern gehört auch OpenAI-Mitgründer Elon Musk.
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Bei Twitter gibt es offenbar ein erhebliches Datenleck: Der Quellcode der Seite ist laut Medienbericht in Teilen öffentlich geworden – möglicherweise über Monate. Das Unternehmen reagierte mit rechtlichen Schritten.
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Auf rüde Weise grillen die US-Abgeordneten den TikTok-CEO Shou Zi Chew – stundenlang. Die App halten sie für ein »Werkzeug der Kommunistischen Partei« und ein Portal »für Drogendealer, die unsere Kinder vergiften«.
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Lindsay Lohan und Jake Paul: US-Börsenaufsicht geht gegen Prominente vor

Soziale Medien haben den Hype um Digitalwährungen angeheizt. Die US-Börsenaufsicht ging nun gegen mehrere Influencer vor, darunter bekannte Namen aus der Show- und Musikbranche.
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Meta: Deutsche Umwelthilfe reicht wegen Morddrohungen Klage ein

Mit einer Klage vor dem Landgericht Berlin wollen die Umweltschützer die Schließung einer Facebook-Gruppe erreichen. Der Vorwurf: ständige Aufforderungen zur Gewalt, die nicht schnell genug gelöscht würden.
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SPD, AfD, Die Linke: Datenschützer gehen gegen Parteienwerbung auf Facebook vor

Was ist im Wahlkampf erlaubt? Parteien wie die SPD und die AfD sollen auf Facebook gezielt Anhänger der politischen Konkurrenz umworben haben. Ist das schon ein Verstoß gegen Datenschutzgesetze?
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Ethikrat über Künstliche Intelligenz: »KI darf den Menschen nicht ersetzen«

Bietet der vermehrte Einsatz künstlicher Intelligenz für die Gesellschaft mehr Chancen oder Risiken? Diese Frage hat den Deutschen Ethikrat beschäftigt – sein Antwortversuch ist fast 300 Seiten lang.
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Google soll deutschen Verlagen 5,8 Millionen zahlen

Die Verwertungsgesellschaft verlangte 420 Millionen Euro, ein Schiedsgericht schlägt nun eine wesentlich geringere Gebühr für die Nutzung von Presseinhalten vor. Trotzdem sind beide Seiten zufrieden.
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Bundesregierung klagt gegen Verbot ihrer Facebook-Seiten

Als zuständige Kontrollinstanz hatte der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber der Bundesregierung den Betrieb von Facebook-Seiten untersagt. Nun geht der Streit vor das Verwaltungsgericht.
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Donald Trump: YouTube hebt Sperre gegen Ex-US-Präsident nach zwei Jahren auf

Nach Twitter und Facebook hat nun auch YouTube den Kanal von Donald Trump wieder freigeschaltet. Das Unternehmen begründet dies mit der erneuten Kandidatur des Ex-Präsidenten.
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Eine Anti-Piraterie-Initiative der Filmindustrie hat es geschafft: Das beliebte Portal »Streamzz« ist offline. Betrieben wurde es von Nordrhein-Westfalen aus.
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TikTok: US-Regierung droht offenbar mit landesweitem Verbot

Die Regierung in Washington erhöht laut einem Medienbericht den Druck auf die beliebte Video-App TikTok: Die chinesischen Eigner sollen sich demnach von ihren Anteilen trennen – sonst werde die Anwendung in den USA verboten.
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Amoklauf in Hamburg: Panne beim Handyalarm »Cell Broadcast«-System

Nach der Bluttat von Hamburg gab es kurzzeitig den Verdacht, ein zweiter Täter könnte entkommen sein. Die Warnmeldung erreichte aber nicht alle Empfänger – ein Provider hatte Probleme.
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USA: Konservative Katholiken sollen Priester mit Internetdaten geoutet haben

Eine US-Organisation suchte gezielt nach Material, um homosexuelle Priester bloßzustellen. Nach eigenen Angaben wollte sie der katholischen Kirche helfen. Der Fall sorgt für doppelte Empörung.
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Datenschutz-Verstöße: Wie viel sind geleakte Kundendaten wert?

Steht Betroffenen von Dateneinbrüchen eine Entschädigung von 300 Euro, 5000 Euro – oder gar nichts zu? Deutsche Gerichte sind sich uneins, unter Klägeranwälten entwickelt sich ein regelrechter Goldrausch.
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Bundesregierung will chinesische Firmen aus deutschem Mobilfunk drängen

Das Innenministerium verschärft nach SPIEGEL-Informationen die Gangart gegenüber China. Im Mobilfunk müssen wohl sogar bereits verbaute Komponenten entfernt werden. Auch für Energie- und Bahnnetze sind strengere Regeln geplant.
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Ukraine-Krieg: Hacker senden falschen Luftalarm in Russland

Mehrere private TV- und Radio-Sender haben die russische Bevölkerung vor einem bevorstehenden Raketenangriff gewarnt. Laut Behörden und Gazprom Media waren die Meldungen das Ergebnis eines Hackerangriffs.
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TikTok: In 30 Tagen muss die App von allen US-Dienstgeräten verschwunden sein

In Kanada gilt ein Verbot ab sofort, in den USA bleiben 30 Tage Zeit: Die beiden nordamerikanischen Regierungen untersagen die Nutzung von TikTok auf Dienstgeräten – aus Angst vor chinesischer Spionage.
Veröffentlicht: 28.2.2023 01:53

Urheberrechts-Abmahnung wegen Fototapete: Das Bild einer Ferienwohnung kann teuer werden

Vorsicht bei Veröffentlichungen im Netz: Wer ein Zimmer mit Fototapete fotografiert und online stellt, riskiert Schadensersatzzahlungen und teure Gerichtsverfahren. Zumindest wenn es ein Fotograf darauf anlegt.
Veröffentlicht: 24.2.2023 13:50

netzpolitik.org

Wir thematisieren die wichtigen Fragestellungen rund um Internet, Gesellschaft und Politik und zeigen Wege auf, wie man sich auch selbst mit Hilfe des Netzes für digitale Freiheiten und Offenheit engagieren kann. Mit netzpolitik.org beschreiben wir, wie die Politik das Internet durch Regulierung verändert und wie das Netz Politik, Öffentlichkeiten und alles andere verändert.

Mensch vor einem Laptop, auf dem Bildschirm ist die Webseite einmalzahlung200.de zu sehen; dem Menschen wird angezeigt, er befinde sich im digitalen Warteraum
Besonders in den ersten Tagen war der Andrang auf die Webseite einmalzahlung200.de groß. Viele Studierende und Fachschüler:innen landeten beim Antragstellen erst einmal im virtuellen Warteraum. – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / Kirchner-Media
Endlich können Studierende und Fachschüler:innen auf einmalzahlung200.de die Energiepreispauschale in Höhe von 200 Euro beantragen. Doch auch wenn die Verantwortlichen das Verfahren überschwänglich loben, bleiben die datenschutzrechtlichen Probleme bestehen. Immerhin gibt es jetzt einen einfachen Weg, seine BundID wieder zu löschen.
Author: Esther Menhard
Posted: 29.3.2023 13:09
Ursula von der Leyen zeigt ein Stopp-Schild
Hat Netz-Sperren eigentlich geklärt: Ursula von der Leyen 2009. – Alle Rechte vorbehalten Tim Brakemeier dpa/lbn
Deutschland hat Netz-Sperren bereits ausprobiert und wieder abgeschafft, seitdem gilt eigentlich "Löschen statt Sperren". Bei EU-Verhandlungen zur Chatkontrolle vertritt die Bundesregierung diesen Grundsatz nicht. Das geht aus einem Protokoll hervor, das wir veröffentlichen.
Author: Andre Meister
Posted: 29.3.2023 09:03
Stilisierter Flachbildschirm als Symbolbild für ein zentrales Portal
Ist eine gemeinsame Mega-Mediathek, ein zentrales Portal die Lösung? Eher nicht. Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Zoltanski
Bereits in naher Zukunft werden die Mediatheken von ARD und ZDF wechselseitig sämtliche Inhalte zugänglich machen können. Doch manchen geht das nicht weit genug, sie fordern eine Zusammenlegung der Mediatheken und eine Öffnung für Privatsender. Beides würde jedoch mehr Probleme bereiten als lösen.
Author: Leonhard Dobusch
Posted: 28.3.2023 12:10
US-Präsident Biden telefoniert mit einem Smartphone
Sicherheitslücken machen die Geräte von uns allen unsicher – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / Zuma Wire
US-Behörden dürfen kommerzielle Staatstrojaner nur noch eingeschränkt nutzen. Das ist ein erster Schritt, darf aber nicht der letzte sein. Denn die Probleme mit staatlichem Hacken löst das nicht.
Author: Anna Biselli
Posted: 28.3.2023 09:32
Ein großes Klingelschild mit dutzenden Namen und Klingeln, im Vordergrund ein großer Cursor in Form einer Hand
Mit wenigen Klicks haben viele Landesangestellten die Anschrift von Bürger:innen (Symbolbild) CC-BY 2.0 Cursor, CC-by: Lordalpha1 / Klingelschild, alle Rechte vorbehalten: IMAGO / Schöning
Nach einem Datenskandal um eine Magdeburger Klinik-Mitarbeiterin wollte die Linkspartei wissen: Wer hat in Sachsen-Anhalt eigentlich dienstlichen Zugriff auf das Melderegister und wie wird das überprüft? Das Ergebnis ist erschreckend.
Author: Ingo Dachwitz
Posted: 27.3.2023 17:29
schlafender roboter
Mit Hilfe von ChatGPT können auch Kriminelle mal Arbeit auslagern. (Diffusion Bee)
Ein Europol-Bericht widmet sich den Folgen von ChatGPT, wenn Kriminelle die Fähigkeiten des Chatbots für sich ausnutzen: Es drohe vermehrt Phishing und noch mehr Desinformation. Ein Problem für die Strafverfolgung könne auch automatisiert erzeugter bösartiger Quellcode sein.
Author: Constanze
Posted: 27.3.2023 16:01
Bunte Pfeifen in Vogelform
Der Bundesrat soll nur noch einen Teil des Hinweisgeberschutzgesetzes blockieren können. Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Maksym Kaharlytskyi
Sachverständige im Bundestag berieten erneut über das Hinweisgeberschutzgesetz. Das war bereits verabschiedet, doch der Bundesrat blockierte. Nun sind aus einem Gesetz zwei geworden. Nicht alle finden das gut.
Author: Anna Biselli
Posted: 27.3.2023 15:19
Eine Hand nimmt ein Buch aus einem Regal.
(Symbolbild) Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Christin Hume
US-Verlage wollen verhindern, dass Bibliotheken Bücher selbst einscannen und dann im Internet verleihen. Vor einem Gericht in New York hatten sie Erfolg gegen die Bibliothek des Internet Archive. Doch die Archivierungsplattform will sich nun wehren.
Author: Markus Reuter
Posted: 27.3.2023 12:03
Feigenblätter mit einer kleinen Feige
Infokästen als neue Feigenblätter? Feigenblätter: Sime Basioli, Bearbeitung: netzpolitik.org
Ein Infokasten wird zum Schleichweg einer Branche: Statt Verantwortung zu übernehmen, drücken sich Redaktionen vor der Diskussion, wie moderner Journalismus aussehen muss.
Author: Dom Schott
Posted: 26.3.2023 11:15
Eine EU-Fahne, im Hintergrund ein Pegasus
Der Pegasus-Skandal hat auch die EU getroffen – Pegasus: Diffusion Bee, EU-Fahne: Christian Lue, Bearbeitung: netzpolitik.org
Die Geschichte vom Staatstrojaner Pegasus ist einer der größten Überwachungsskandale Europas. Gerade soll ein Untersuchungssauschuss alles aufarbeiten – aber schriftliche Protokolle veröffentlicht er nicht. Deshalb übernehmen wir das. Eine Podcastfolge darüber, warum wir die Arbeit der EU machen.
Author: Anna Biselli
Posted: 25.3.2023 08:46
Buntes Fraktal
Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski
Die 12. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 13 neue Texte mit insgesamt 86.448 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.
Author: Anna Biselli
Posted: 24.3.2023 17:24
Eine Überwachungskamera schaut auf abstrahierte Olympische Ringe.
Mit den Olympischen Spielen 2024 in Frankreich wird es mehr Überwachung geben. (Symbolbild) – generiert mit Stable Diffusion und dem Prompt „olympic rings on a surveillance camera, illustration“
Nach zwei erfolglosen Versuchen, die Videoüberwachung auszuweiten, nutzt die französische Regierung nun die Olympischen Spiele, um vorerst testweise algorithmische Überwachung zu legalisieren. Bürgerrechtsorganisationen befürchten eine Normalisierung und Ausweitung.
Author: Markus Reuter
Posted: 24.3.2023 10:38
CEO Shou Chew sitzt an einem Holztisch vor dem Kongress, hinter ihm Publikum
Kam vor dem US-Kongress nur selten zu Wort: CEO Shou Chew. – Alle Rechte vorbehalten Screenshot: netzpolitik.org
Vor laufenden Kameras stellte sich TikTok-Chef Shou Zi Chew gestern im US-Kongress den Fragen der Abgeordneten. Im Fokus sollten die vermeintlichen Gefahren stehen, die von TikTok ausgehen. Doch die Politiker:innen haben die Chance auf Aufklärung vertan. Die Anhörung geriet stattdessen zu einem Spektakel mit wenig Mehrwert.
Author: Chris Köver
Posted: 24.3.2023 09:28
Zwei Polizisten von Hinten, im Hintergrund eine Flughafen-Tafel
Beamt:innen der Bundespolizei an einem Flughafen. – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / localpic
Die Bundespolizei verweigerte im Februar dem Vorsitzenden eines antifaschistischen Verbandes die Ausreise zu einer Demo nach Bulgarien. Auf eine schriftliche parlamentarische Frage zu dem Vorfall antwortet das Innenministerium ausgesprochen schmallippig.
Author: Markus Reuter
Posted: 23.3.2023 15:04
Facebook-Post mit dem Wort "Volksverräter" im Vordergrund
Die Einführung eines Widerspruchsverfahrens gegen die Löschung mutmaßlich rechtswidriger Inhalte war europarechtswidrig – Alle Rechte vorbehalten ThomasxTrutschel photothek.netx
Deutschland hätte Instagram und Facebook nicht einfach vorschreiben dürfen, dass sie ein Gegenvorstellungsverfahren bei Löschentscheidungen anbieten müssen. Auch wenn Meta vor Gericht Erfolg hatte: Dank des Digital Services Act kommt die Widerspruchsmöglichkeit gegen Löschungen bald für die gesamte EU.
Author: Ingo Dachwitz
Posted: 22.3.2023 16:49
Hände schrauben im Inneren eines Computers herum
Elektrogeräte zu reparieren ist oft aufwendig und teuer. IMAGO / ingimage
Die EU-Kommission hat heute ihren lang erwarteten Vorschlag für ein Recht auf Reparatur vorgestellt. Hersteller sollen in Zukunft bestimmte Geräte reparieren müssen. Günstiger wird das vorerst nicht. Und auch den Zugang zu Ersatzteilen will die Kommission nicht erleichtern. Umwelt- und Verbraucherschützer*innen zeigen sich enttäuscht.
Author: Franziska Rau
Posted: 22.3.2023 16:47
Zwei Polizist:innen
Die Polizei in Hessen hat in Zukunft mehr Befugnisse auf Demonstrationen. Die schwarz-grüne Landesregierung sieht darin eine Stärkung der Versammlungsfreiheit. (Symbolbild) – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / brennweiteffm
Die schwarz-grüne Koalition in Hessen hat ein neues Versammlungsgesetz beschlossen, das die polizeiliche Videoüberwachung von Demonstrationen im Land weitgehend legalisieren wird. Das kritisierte auch die Opposition in einer emotionalen Debatte im Landtag.
Author: Markus Reuter
Posted: 22.3.2023 12:05
Drei Dartpfeile stecken in der Mitte einer liegenden Dartscheibe, dahinter unscharf eine Wand aus unscharfen Gesichtern
Microtargeting ohne Einwilligung der Nutzer:innen ist nicht erlaubt. – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / Panthermedia, Hintergrund: DiffusionBee
Politische Parteien schalten auf Facebook regelmäßig Wahlwerbung und nutzen dafür auch sogenanntes Microtargeting. Bürgerrechtler:innen haben dagegen nun gleich mehrere Beschwerden beim Bundesdatenschutzbeauftragten eingereicht.
Author: Jan Lutz
Posted: 21.3.2023 18:31
Das TikTok-Logo im Auge eines farbenfrohen Strudels
Der Sog von TikTok ist für viele ein Genuss (Symbolbild) – Logo: TikTok; Strudel: StableDiffusion („creepy vortex“)
Die algorithmisch sortierten Videos auf TikTok können uns berauschen, aber auch beklemmen. Jetzt soll ein neuer Reset-Button Nutzer*innen mehr Kontrolle geben. Das wirft ein Licht auf die nach wie vor unterschätzte Seite von TikTok. Ein Kommentar.
Author: Sebastian Meineck
Posted: 21.3.2023 15:14
Menschen bringen Plakat in einem Plakatkasten an.
Wegen dieses Plakates ordnete das Landeskriminalamt eine Hausdurchsuchung an. – Alle Rechte vorbehalten Soligruppe plakativ / Unkenntlichmachung: netzpolitik.org
Die Berliner Polizei durchsuchte 2019 wegen eines ausgetauschten Bundeswehr-Plakats eine Wohnung. Dagegen wehrte sich die betroffene Studentin mit einer Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe. Das höchste Gericht beschäftigt sich nun mit dem künstlerisch-politischen Verändern von Werbung - kann die Beschwerde aber noch ablehnen.
Author: Markus Reuter
Posted: 21.3.2023 13:15
Eine lächelnde Frau mit Brille und kinnlangen Haaren
Gut gelaunt und hoffnungsvoll: Die neue Berliner Beauftragte für Informationsfreiheit, Meike Kamp. – Alle Rechte vorbehalten Annette Koroll
Berlin braucht endlich ein Transparenzgesetz, findet Meike Kamp. Dabei dürfe die neue Regierung nicht hinter heutigen Standards zurückbleiben, warnt die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit im Interview. Auch die Verwaltung sollte das Vorhaben als Chance sehen.
Author: Ingo Dachwitz
Posted: 20.3.2023 14:56
Eine gläsere Gebäudefasse mit einem großen, blauen Schild, auf dem in weißer Schrift "Polizei" steht
1. Polizeirevier in Frankfurt am Main – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / Jan Huebner
Frankfurter Polizist:innen schickten sich in einer Messenger-Gruppe Hakenkreuze und machten sich über Minderheiten lustig. Es könnte sein, dass sie nicht strafrechtlich belangt werden, denn die Hürden dafür sind hoch. Wir erklären die Rechtslage.
Author: Ingo Dachwitz
Posted: 20.3.2023 08:07
Blutspende-Beutel in schwarz-weiß
Diskriminierung bei der Blutspende soll endlich aufhören. Charlie-Helen Robinson
Diesen Monat geht es nicht ums Internet, sondern um Blutspenden. Und um eine verhalten positive Hoffnung unseres Kolumnisten, dass sich wirklich etwas verbessert.
Author: Jascha Urbach
Posted: 19.3.2023 10:48
– DALL-E-2 („surveillance at every corner of the futuristic city, vibrant painting by salvador dali)
In der Sicherheitsgesellschaft wird schnell zum Risiko, wer sich anders verhält als der Durchschnitt. Dadurch entsteht soziale Kontrolle. Wie Geheimdienste daran mitwirken, analysiert eine nun veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit des Autors.
Author: Moritz Tremmel
Posted: 18.3.2023 08:40
Buntes Fraktal
Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski
Die 11. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 21 neue Texte mit insgesamt 131.983 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.
Author: Anna Biselli
Posted: 17.3.2023 16:58

Anhörung: Herr U. aus B.A.

Bild: CC-by-nc Jakob Huber/Campact

25. September 2014

Stundenlang befragte der NSA-Ausschuss den Leiter der Abhörstation Bad Aibling. Der sagte wenig, aber häufig: „Dazu darf ich öffentlich nichts sagen“. Trotzdem wurde klar, dass dort ein gefährlicher Graubereich existiert.
In Bad Aibling werden mit 120 Mitarbeitern ausgewählte Satellitenverbindungen mit dem Analyseprogramm XKeyScore abgefischt, insbesondere zum Schutz deutscher Truppen im Ausland, vor allem in Afghanistan.
Auch der US-Geheimdienst NSA ist mit einigen Mitarbeitern in Bad Aibling vertreten. Die gesammelten Rohdaten werden gefiltert aber dann in großem Umfang an die Amerikanern weitergeben. Dafür stellen die Amerikaner dem BND hochwertige Technik zur Verfügung.


1. August 2014 – Der ehemalige NSA-Direktor Keith Alexander vergoldet jetzt sein Insider-Wissen. Die Folge dieses Drehtür-Effekts: Geheimdienste und Unternehmen sind heute untrennbar. von Johannes Wendt

Persischer Golf unter Kontrolle

https://www.google.com/maps/@23.6753542,58.1309614,1029a,35y,270h,39.22t/data=!3m1!1e3

3. Juni 2014

Die britische Technologie-Newssite „The Register“ hat heute Informationen veröffentlicht, die den Standpunkt der britischen Anzapfstelle OPC-1 für Glasfaserkabel im Mittleren Osten enthüllen. OPC-1 ist Teil eines Internetüberwachungs-Zentrums des britischen GCHQ namens CIRCUIT. Zu diesem Netzwerk in Oman sollen noch zwei weitere Stützpunkte gehören, mit deren Hilfe fast der gesamte Kommunikationsverkehr des Persischen Golfs und des Jemen abgefangen werden kann.
Bisher sollen die konkreten Namen und Orte zu diesen zentralen Anzapfknoten auf Druck der britischen Regierung von anderen Medieneinrichtungen wie dem Guardian nicht veröffentlicht worden sein. Wie „The Register“ an diese Informationen gelangt ist, ist strittig.

Als wäre nichts gewesen…

Bild: CC-by-nc-sa Andreas Levers/Flickr

16. Mai 2014

Der Neubau der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin hat (bisher) eine Milliarde Euro gekostet. Mitte Juni 2013 wurde noch ein 100-Millionen-Programm aufgelegt, damit der BND die Internet-Überwachung massiv ausweiten kann.
Jetzt braucht der BND weitere 300 Millionen für ein Frühwarnsystem gegen Cyber-Attacken. Er möchte die Echtzeitüberwachung von Glasfaserkabeln ausbauen („TEMPORA“ des britischen Geheimdienstes lässt grüßen).
Für den BND sind unter anderem Glasfaserkabel im Ausland interessant, deren Datenströme sich nach Schadsoftware durchsuchen lassen. Durch enge Zusammenarbeit mit europäischen Geheimdiensten, aber auch mit US-Partnern soll Schadsoftware frühzeitig erkannt werden können.

Drohung: Aus für Freihandelsabkommen

Bild: CC-by greensefa

12. März 2014

Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament den Abschlussbericht zur Aufklärung der NSA-Massenüberwachung gebilligt. In dem Dokument verurteilt das Parlament "die in gigantischem Ausmaß erfolgte systematische und pauschale Erfassung der personenbezogenen, oft auch intimen persönlichen Daten unschuldiger Menschen".
Falls die Vereinigten Staaten die "pauschale Massenüberwachung" nicht einstellen, droht das Parlament, das geplante Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) platzen zu lassen.


20.02.2014 – Martin Schulz fordert die Mitbewerber heraus, im Europawahlkampf Stellung zur digitalen Epochenwende zu beziehen. In Wahrheit steckt in seinem Artikel eine Aufforderung an die FDP. Ein Liberaler kann in dieser Sache nicht abseits stehen.

Neues Internet-Tiefseekabel

Google Maps

24. Februar 2014

Die EU und Brasilien ziehen ihre Konsequenzen aus dem NSA-Abhörskandal und haben ein neues gemeinsames Untersee-Datenkabel durch den Atlantik vereinbart.
"Wir müssen den Datenschutz, die Menschenrechte und die Souveränität von Staaten respektieren", sagte die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff beim EU-Brasilien-Gipfel in Brüssel. "Wir wollen nicht, dass Unternehmen ausspioniert werden." Hinsichtlich der US-Dominanz bei den Glasfaserkabeln hätten Brasilien und die EU "ähnliche Bedenken".

Weltweit 50.000 Computer-Netzwerke infiziert

23. November 2013

Das Netz des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA ist weitaus größer als bisher bekannt. So soll die NSA weltweit 50.000 Computer-Netzwerke mit Schadsoftware infiziert haben. Diese Technik dient dazu, besonders sensible Daten auszuspähen.
Ausgeführt werden solche Attacken bei der NSA von einer Gruppe, der mehr als 1000 Hacker angehören sollen und deren Abteilung den Namen Tailored Access Operations (TAO) trägt.
Aus geheimen Haushaltsplänen geht hervor, dass bis Ende 2013 der Zugriff auf weltweit 85.000 infiltrierte Systeme angestrebt war.

• Statista – das Statistik-Portal: Statistiken, Marktdaten & Studien

Bild: Statista

Traumstart für die neuen iPhones | Statista

Die neuen iPhones haben einen Traumstart hingelegt. Neun Millionen Mal wurden iPhone 5S und 5C am ersten Verkaufswochenende verkauft. „Die Nachfrage nach den neuen iPhones ist unglaublich und während wir unsere ursprüngliche Liefermenge an iPhone 5s ausverkauft haben, bekommen die Geschäfte weiterhin regelmäßig neue iPhones. Wir bedanken uns bei jedem für seine Geduld und arbeiten unter Hochdruck daran, genug neue iPhones für jedermann herzustellen", so Tim Cook, CEO von Apple. Zum Vergleich: vom iPhone 5 wurden innerhalb der ersten Verkaufstage "nur" fünf Millionen Geräte abgesetzt, beim iPhone 4S waren es vier Millionen Geräte.
Bild: Statista

• Statista – das Statistik-Portal: Statistiken, Marktdaten & Studien

Bild: Statista

Beim Ausspähen "zu weit" gegangen?

1. November 2013

US-Außenminister Kerry räumt Fehler und Versäumnisse in der NSA-Affäre ein. Die US-Spionage laufe "per Autopilot" an der Regierung vorbei…
Die NSA hat offenbar auch Weltbank und Internationalen Währungsfonds in Washington ausgespäht. US-Präsident Obama stoppte die Überwachung laut der Nachrichtenagentur Reuters als Reaktion auf eine Überprüfung der Aktivitäten des Geheimdienstes.

Brief der amerikanischen Technologie-Riesen

Logos der US-amerikanischen Tech Giants

31. Oktober 2013

In einem Brief an Kongressabgeordnete und Senatoren haben die sechs Technologie-Riesen Facebook, Google, Apple, Yahoo, Microsoft und AOL gefordert, dass die Überwachungspraxis der Regierung reformiert wird. Insbesondere seien "substanzielle Verbesserungen zum Schutz der Privatsphäre und angemessene Mechanismen zur Aufsicht und Nachvollziehbarkeit dieser Programme" nötig, schrieben die Unternehmen.