Versagen der dritten Gewalt…

Bild: CC-by-sa AgnosticPreachersKid

3. Januar 2014

Der im Geheimen tagende FISA Court dient seit seiner Einführung als Feigenblatt für die mittlerweile grenzenlose Bespitzelung und Überwachung auch amerikanischer Bürger durch die NSA. Zum 36. Mal in Folge hat dieser „Gerichtshof“ heute die massenhafte Telefonüberwachung durch die NSA gebilligt/abgenickt…

207 Wissenschaftler gegen Überwachung

3. Januar 2014

Juristen, Informatiker, Soziologen, Philosophen: Forscher aus aller Welt wenden sich in einer Erklärung gegen die Online-Spähattacken der Geheimdienste. Die Unterzeichner des Aufrufs "Wissenschaftler gegen Massenüberwachung" kommen aus unterschiedlichen Disziplinen. Der Soziologe Beck, der in IT-Sicherheitskreisen berühmte Informatiker Bruce Schneier, die renommierte Philosophin Roessler – sie repräsentieren die Vielfalt der Unterzeichner dieses Protestaufrufs. Sie alle protestieren gegen die systematische Verletzung von Grundrechten durch die Massenüberwachung im Netz und fordern, die Demokratie im digitalen Zeitalter zu verteidigen.

Hustinx: "Wir müssen unsere Gesetze stärken…"

Bild: CC-by-nc-nd Lisbon Council

2. Januar 2014

Peter Hustinx, der Datenschutzbeauftragte der EU, schlägt Alarm. Das massenhafte Ausspähen von Daten etwa durch den US-Geheimdienst NSA sei nicht akzeptabel. Hustinx fordert nun, dass die Spione selbst besser überwacht werden müssen. Man brauche mehr Transparenz, eine größere Rechenschaftspflicht sowie eine bessere Aufsicht.

Baum: Generalbundesanwalt muss Ermittlungen aufnehmen

1. Januar 2014

Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum sieht in den jüngsten Meldungen über die Totalausspähungen von Computern durch die US-Geheimdienste ein wichtiges Alarmzeichen. "Das ist ein ungeheurer Vorgang, dessen Dimension erst im Verlaufe dieses neuen Jahres vielen Beteiligten klar werden wird".
Baum erinnert an das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2008 gegen Online-Durchsuchungen durch deutsche Dienste, in dem ein "Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme" festgestellt wurde.

Codename "Quantumtheory"

30. Dezember 2013

Zum Arsenal der NSA gehört eine Methode, mit der sich nahezu jeder Rechner unbemerkt mit Spähsoftware bestücken lässt. "Quantumtheory" nennt die NSA dieses Werkzeug. Es bietet offenbar eine Vielzahl von Möglichkeiten: vom Übernehmen von Bot-Netzen (Quantumbot) bis hin zur Manipulation von Software-Up- und Downloads (Quantumcopper). Mit einer Methode namens "Quantum Insert" können Spezialisten der NSA-Abteilung Tailored Access Operations (TAO) fast nach Belieben Rechner von Zielpersonen mit Schadsoftware verseuchen.

TAO: Hacker für Spezialausrüstung

30. Dezember 2013

Die NSA-Abteilung für maßgeschneiderte Operationen kurz TAO stellt Spezialausrüstungen her: Spähsoftware für Rechner und Handys, Mobilfunk-Horchposten, manipulierte USB-Stecker und unsichtbare Wanzen. Es gibt "Implantate", wie die NSA das nennt, für Rechner, Server, Router und Hardware-Firewalls, Spezialausrüstung zum heimlichen Mitlesen auf dem Monitor einer Zielperson und Wanzen, die zwar lauschen, aber nicht funken – ihre Signale werden mit Radarwellen ausgelesen. Einige Programme funktionieren wie Türöffner und ermöglichen den NSA-Hackern Zugang, wann immer sie wollen. Ein interner Produkt-Katalog listet detailliert auf, welches Werkzeug den Agenten wann helfen kann.

NSA: wichtiges Seekabel belauscht

Bild: CC-by Steve Song

29. Dezember 2013

Der NSA ist es mit ihrer "Abteilung für maßgeschneiderte Operationen" TAO gelungen, Informationen über das Netzwerkmanagement des Sea-Me-We-4-Unterwasserkabelsystems zu erlangen. Der Angriff sei nur ein erster Schritt: "Weitere Operationen sind für die Zukunft geplant, um zusätzliche Informationen über dieses und andere Kabelsysteme zu erlangen."

Für eine Handvoll Dollar…

21. Dezember 2013

„RSA Security“ ist ein auf IT-Sicherheit spezialisierter US-amerikanischer IT-Dienstleister. Dort entwickwelte Softwareprodukte wie die Kryptografie-Programmbibliothek RSA BSafe und das Authentifizierungssystem SecurID sind weltweit im Einsatz. Bereits im September 2013 hatte RSA davor gewarnt, ihre Bibliothek zu nutzen.
Nun ist belegt, dass die RSA eine Zahlung von 10 Millionen Dollar von der NSA akzeptiert hatte, um eine Hintertür im Zufallszahlengenerator als Standard festzulegen.

ComputerBase | Golem.de | Süddeutsche.de (Update: s.a. heise online vom 01.04.2014)

UNO: Recht auf Privatheit

Bild: Screencopy NTDTV

19. Dezember 2013

Anfang November hatten Deutschland und Brasilien einen gemeinsamen Entwurf einer Uno-Resolution für mehr Datenschutz, für das Recht auf Privatheit eingebracht. Dieser Entwurf wurde zwar aus Rücksicht auf die USA in einigen Punkten abgeschwächt, aber so nun endgültig und einstimmig von allen 193 Mitgliedern der Uno-Vollversammlung angenommen. In der Erklärung heißt es u.a.: "Die gleichen Rechte, die Menschen offline haben, müssen auch online geschützt werden – vor allem das Recht auf Privatheit".

Experten fordern radikale NSA-Reform

Bild: public domain NSA

18. Dezember 2013

Mitte August hatte US-Präsident Obama eine Expertenkommission eingesetzt, die die umstrittene Überwachungstechnologie der Geheimdienste unter die Lupe nehmen sollte. Der Abschlussbericht des fünfköpfigen Gremiums fordert Obama zu weitreichenden NSA-Reformen auf:

  • Keine Hintertüren in Software einbauen
  • Sicherheitslücken nicht mehr für eigene Zwecke horten
  • internationale Verschlüsselungsstandards nicht mehr schwächen
  • Telefondatenbank bei den Providern speichern
  • "bedeutende Schritte" für den Schutz der Privatsphäre von ausländischen Bürgern

IT-Konzerne: „aggressiv Reformen voranbringen!“

Bild: Screencopy NewsHolicAlex

18. Dezember 2013

Am 9. Dezember hatten Amerikas größte Internetunternehmen in einer gemeinsamen Erklärung eine strengere Kontrolle der Geheimdienste eingefordert. Nun trugen die Chefs von Apple, Google, Yahoo, Facebook, Twitter und anderer Unternehmen ihre Sorgen direkt bei US-Präsident Obama vor. Sie fürchten um Kunden. Nach dem Treffen bestätigten die eingeladenen Manager. "Wir haben den Präsidenten dazu gedrängt, aggressiv Reformen voranzubringen."

NSA: "weltweit alles sammeln… und wissen…"

Bild: Screencopy RT

18. Dezember 2013

Glenn Greenwald – Journalist und Vertrauter des Whistleblowers Edward Snowden – hatte sich bereit erklärt, vor dem Innenausschusses des EU-Parlaments zur Untersuchung der Geheimdienst-Affäre auszusagen. Greenwald, der z.Zt. in Rio de Janeiro, Brasilien lebt und arbeitet, war per Video der Sitzung des Innenausschusses des EU-Parlaments zugeschaltet. Er schildert die Gefahren von grenzenloser Überwachung für die Demokratie und kündigt weitere Enthüllungen an. "Die NSA und ihr britischer Partner GCHQ wollen weltweit alle Kommunikation überwachen. Sie wollen die individuelle Privatsphäre zerstören."
Die Ziele der NSA und ihrer Partner aus den Five-Eyes-Staaten "Collect it all", "Exploit it all" und "Know it all".
Er appelliert an Europas Regierungen, Snowden zu schützen und Asyl zu gewähren.

Überwachung von "fast Orwellschem" Ausmaß"

Bild: Screencopy CNN video

16. Dezember 2013

Die millionenfache Sammlung von Telefondaten durch den US-Geheimdienst NSA ist vermutlich verfassungswidrig. Die US-Regierung hatte diese Praxis stets mit der Begründung gerechtfertigt, sie führe zur Ergreifung von Terroristen. Anlässlich einer Klage gegen die US-Spähprogramme urteilte US-Bundesrichter Richard Leon, dass die Regierung keinen einzigen Fall vorzeigen könne, in dem durch auf diese Weise gesammelte Daten ein bevorstehender Terroranschlag gestoppt worden sei. Die Überwachung habe "fast Orwellsches" Ausmaß.

Twitter

Bild: precursor

NSA: Handy-Gespräche werden abgehört

14. Dezember 2013

Angriff auf die Mobilfunknetze: Bisher ging es nur um Verbindungs- und Standortdaten, nun kommt heraus, dass die NSA im großen Stil auch den Inhalt von Handy-Gesprächen mitschneiden kann. Das gilt sogar für die meisten verschlüsselten GSM-Mobilfunkgespräche. Das Gegenmittel setzen nur wenige Netzbetreiber ein – darunter die Deutsche Telekom.

Überwachung in Entenhausen

Disney - Lustiges Taschenbuch "Winterzeit" (LTB 449), Egmont Ehapa Verlag

13. Dezember 2013

Die NSA schnüffelt in Entenhausen, im aktuellen Lustigen Taschenbuch haben die Spione einen Gastauftritt. Die Geschichte "Verdächtig sicher" befasst sich kritisch mit der Totalüberwachung, die fast alle Bürger gutheißen – bis Donald zum Whistleblower wird.

Internetnutzer überwacht…

11. Dezember 2013

Der US-Geheimdienst NSA nutzt die von Google gesetzten Cookies, um das Verhalten von Internetnutzern auszuspionieren und ggf. auch Schadsoftware auf deren Computern einschleusen zu können. Noch ist unklar, wie sich die NSA den Zugriff auf die Google-Cookies verschafft.