
Snowden-Lesung im Schauspielhaus Dortmund Ruhrbarone | Ruhrbarone

Das internationale literaturfestival berlin (ilb) ruft alle Menschen, Institutionen, Schulen und Medien, denen Freiheit und Bürgerrechte wichtig sind, zur Teilnahme an einer weltweiten Lesung für Edward Snowden am 8. Sept. 2014 auf.
Damit fordern wir die US-amerikanische Regierung auf, anzuerkennen, dass Edward Snowdens Enthüllungen für die Bewahrung der Demokratie im digitalen Zeitalter von essenzieller Bedeutung sind und dass sein Handeln vom Universal Unwritten Rule of the Ethical Right gedeckt ist. Washington muss alle Beschuldigungen und rechtlichen Schritte gegen Snowden zurücknehmen, damit er als freier Mann und in Sicherheit nach Hause zurückkehren kann…
Wir fordern, dass die Mitgliedstaaten der EU, in Anerkennung der Bedeutung seiner Enthüllungen, Edward Snowden Asyl gewähren…
Wenn das Gesprächsthema auf den NSA-Abhörskandal und die Whistleblower-Affäre rund um Edward Snowden fällt, neigen US-Bürger im Internet verstärkt zur Selbstzensur.
Wie aus einem aktuellen Bericht des Pew Research Centers hervorgeht, haben rund 86 Prozent der Erwachsenen in den USA kein Problem damit, dieses sensible Thema persönlich im Kreis von Freunden, Verwandten oder Arbeitskollegen zu diskutieren. Sobald die Debatte allerdings im Web geführt werden soll, schreckt ein Großteil der US-User vor einer entsprechenden Stellungnahme zurück. Dies gilt insbesondere für Social-Media-Portale wie Facebook oder Twitter, auf denen nur 43 beziehungsweise 41 Prozent gewillt sind, über die Spionageenthüllungen und deren Konsequenzen zu sprechen.
Die NSA hat eine eigene Google-artige Suchmaschine geschaffen, um Informationen auch an andere US-Behörden zu übermitteln: ICReach. Bereits im Jahr 2007 lagen in den Datenbanken des Systems mehr als 850 Milliarden Einträge, die täglich um weitere ein bis zwei Milliarden Einträge anwuchsen. Damit stellt die NSA hunderte Milliarden Metadaten zu Anrufen, E-Mails und Internetchats, Standortdaten von Handys für mehr als tausend Analysten in 23 US-Behörden zur Verfügung.
ICReach durchsucht Datenbanken, die unter Rückgriff auf eine präsidiale Befugnis (Executive Order 12333) aus den frühen 80er Jahren befüllt wurden. Dieser Teil der Überwachung – von dem vor allem Nicht-Amerikaner, also etwa Deutsche betroffen sind – findet ohne juristische Aufsicht und unter minimaler Kontrolle des US-Parlaments statt.
„Seit seiner Gründung vor mehr als dreißig Jahren setzt sich der [Chaos Computer Club] CCC für die Informationsfreiheit ein. Whistleblower verdienen nicht nur unseren Respekt: Wir unterstützen die europäischen Anwälte von Edward Snowden auch finanziell…
In der ersten Jahreshälfte beschloss die Mitgliederversammlung außerdem, Edward Snowden die Ehrenmitgliedschaft anzubieten. Diese Ehrenmitgliedschaft im CCC wurde von ihm herzlich und gern angenommen…
Zweifelsohne haben auch Chelsea Mannings mutige Aktionen denselben Kern. Auch ihr wurde von der Mitgliederversammlung des CCC die Ehrenmitgliedschaft angeboten, um unserer Unterstützung Ausdruck zu verleihen. Sie nahm unser Angebot an, und es ist uns eine große Ehre, sie zu unseren Mitgliedern zählen zu können!“
Aus den Unterlagen von Edward Snowden ist bekannt, dass neben der NSA insbesondere der britische Geheimdienst GCHQ (Government Communications Headquarters) den weltweiten Internetverkehr bedenkenlos abgreift und auswertet. Die vielfältigen, oft zwielichtigen Überwachungsaktivitäten des Dienstes haben sein Image nicht nur gefördert.
Das Rekrutieren neuer Mitarbeiter ist dadurch nicht leichter geworden. Der Geheimdienst sucht jetzt auf ungewöhnlichen Wegen nach Menschen, die vor allem seine Onlineaktivität unterstützen sollen. Als nützliches Mittel bei dieser Suche hat sich die Cyber Security Challenge erwiesen, eine Kombination aus Online- und Realspiel, in dem sich Kandidaten für einen Job als Cyber-Krieger qualifizieren können.
20. August 2014 – Die große Koalition will den Überwachungs-Skandal aussitzen. Jetzt hilft nur noch eins: Raus auf die Straße! Am Samstag, 30. August 2014 protestiert ein breites Bündnis für die Aufklärung des NSA-Skandals und gegen Überwachung.
Kommen Sie zur Demo Freiheit statt Angst
Als im Oktober letzten Jahres bekannt wurde, dass die NSA jahrelang Telefonate von Kanzlerin Merkel abgehört hatte, stellte sie vor der Presse klar: „Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht!“.
Nun ist herausgekommen, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) nicht nur (versehentlich!) Gespräche der US-Außenminister Hillary Clinton und John Kerry abgehört und (zumindest zeitweise) gespeichert hat, sondern den NATO-Partner Türkei seit Jahren systematisch ausspäht.
Dass auch die Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) nichts von diesen Vorgängen wussten, sorgt für großen Unmut. "Ganz offensichtlich unterläuft der BND die parlamentarische Kontrolle." sagte Grünen-Chef Cem Özdemir.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat in mindestens einem Fall ein Gespräch der damaligen US-Außenministerin Hillary Clinton abgehört. Zudem hat die deutsche Bundesregierung angeordnet, einen der Nato-Partner auszuspionieren. Das ergibt sich nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR aus den Dokumenten, die ein Spion im BND an den amerikanischen Geheimdienst CIA übergab. Der im Juli verhaftete Markus R. hat inzwischen gestanden, den USA in den vergangenen zwei Jahren mindestens 218 Dokumente geliefert zu haben.
Natürlich haben die USA inzwischen die von Markus R. gelieferten Informationen im Streit über US-Spionageaktionen in Deutschland genutzt. Das abgehörte Telefonat von Clinton nehmen sie als Beleg dafür, dass auch die Deutschen die USA ausspionierten…
Neue als streng geheim klassifizierte Dokumente der US-amerikanischen, der britischen und der kanadischen Geheimdienste, die dem Nachrichtendienst „heise online“ vorliegen, offenbaren die Strategie dieser Dienste, mit Portscans ganzer Länder, der Kartierung verwundbarer Systeme und ihrer Umfunktionierung das Netz zu kontrollieren.
Jede offene Tür wird ausgenutzt, jede verschlossene Tür ist eine Aufforderung zum Angriff, jedes Endgerät ist ein Zielsystem. Eine Folie zeigt, dass der britischen Geheimdienst GCHQ entsprechende Vollscans für insgesamt 27 Länder anbietet.
Zwei Informatiker der TU München haben allerdings einen Vorschlag entwickelt, um dem Abtasten nach verwundbaren Systemen im Netz Einhalt zu bieten.
In einem umfangreichen Interview mit dem US-Magazin Wired hat Edward Snowden die Existenz eines Cyberkriegs-Programms der NSA enthüllt. Das Programm „MonsterMind“ (Monstergehirn) könne ausländische Cyberattacken automatisch erkennen und bekämpfen und sei permanent auf der Suche nach bekannten oder neuen Angriffsmustern. Jeder Angriff werde sofort blockiert.
Dieses Programm könnte auch so aufgerüstet werden, dass es automatisch – also ohne menschlichen Befehl – zurückschlägt. Da der Ursprung jedes Cyberangriffes aber verschleiert werden könne, würde ein solcher Gegenschlag (auch) Unschuldige treffen…
MonsterMind sei zugleich eine große Bedrohung der Privatsphäre, weil alle Datenströme erfasst werden müssten "von jedem, jederzeit".
Im November 2012 war Syrien plötzlich tagelang vom Internet abgekoppelt. Rebellen und Regierung machten sich gegenseitig für den Blackout verantwortlich.
In einem ausführlichen Interview mit dem US-amerikanischen Technologie-Magazin „Wired“ hat Edward Snowden diesen Vorfall nun wohl aufgeklärt. Von einem Kollegen habe er erfahren, dass die Hacker-Abteilung Tailored Access Operations (TAO) des US-Geheimdienstes NSA versucht habe, einen wichtigen Router eines großen syrischen Providers zu übernehmen. Eine Sicherheitslücke sei ausgenutzt worden, um eine Software auf dem Router zu installieren. Doch der Angriff im November 2012 ging schief, und der Router fiel komplett aus. Statt Zugriff auf E-Mails und anderen Datenverkehr des Landes gab es einen Netzausfall.
Ein neues Tiefseekabel soll schnellere Datenverbindungen zwischen den USA und Asien ermöglichen. An dem Projekt mit dem Namen "Faster" ist auch Google finanziell beteiligt. Wenn Faster in anderthalb Jahren den Betrieb aufnimmt, sollen 60 Terabit pro Sekunde übertragen werden können (rund 7000 GB pro Sekunde). Für den Geschwindigkeitsrausch rechnet das Firmenkonsortium mit Kosten in Höhe von rund 300 Millionen Dollar.
Google transportiert die Daten zwischen seinen Rechenzentren über sein privates B4-Netzwerk. In dem Netzwerk werden Youtube-Videos oder E-Mails übertragen. Hier transportiert Google bereits größere Datenvolumen als im öffentlichen Internet. Im Atlantischen Ozean laufen bereits 40 Prozent des Datenvolumens über private Netzwerke.
2. Juni 2014 – Denkende Kameras, abgehörte Handys, vollständige Bewegungsprofile – wie Europas Sicherheitsbehörden der NSA nacheifern. Erkundungen in einer ehemaligen Privatsphäre.
Edward Snowdens Asyl in Russland war Ende Juli abgelaufen. Die zuvor in mehreren Ländern gestellten Asylanträge waren erfolglos geblieben. Ebenso sein Angebot, in Deutschland vor dem NSA-Untersuchungsausschuss auszusagen, wenn ihm ein sicherer Aufenthalt gewährt werde. Die Bundesregierung lehnt eine Aussage Snowdens in Deutschland ab, da dadurch das deutsch-amerikanische Verhältnis belastet werde.Daraufhin hatte Snowden eine Aufenthaltsgenehmigung für Russland beantragt, die jetzt ab dem 1. August für einen Zeitraum von drei Jahren genehmigt wurde.
Snowdens Anwalt Anatolij Kutscherena erläuterte, Snowden könne sich in Russland frei bewegen, er dürfe auch bis zu drei Monaten ins Ausland reisen. "Er hat Arbeit, führt ein bescheidenes Leben und lernt aktiv die russische Sprache", betonte Kutscherena.
Der US-Journalist Glenn Greenwald berichtet auf seiner Webseite "The Intercept", dass sich mindestens 680.000 Menschen auf einer US-Liste namens "Terrorist Screening Database" befinden und als "bekannte oder mutmaßliche Terroristen" geführt werden. Davon gehören 280.000 Menschen aber gar keiner als Terrororganisation eingestuften Gruppierung an. Anti-Terror-Listen seien "außer Kontrolle" geraten, sagt der ehemalige FBI-Agent David Gomez der Webseite "The Intercept".
Pro Tag fügt die US-Regierung der Liste 900 Einträge, Namen und Informationen hinzu. Dafür verwendet sie nach Angaben von "The Intercept" ein bislang unbekanntes Programm namens "Hydra". Das durchsucht Datenbanken von ausländischen Regierungen nach Angaben, die die Anti-Terror-Listen der USA vervollständigen.
August 5, 2014 – The Electronic Frontier Foundation (EFF) today released a video by acclaimed documentarian Brian Knappenberger (The Internet’s Own Boy) that explores how and why an unlikely coalition of advocacy organizations launched an airship over the National Security Agency’s Utah data center. The short documentary explains the urgent need to rein in unconstitutional mass surveillance, just as the U.S. Senate has introduced a new version of the USA FREEDOM Act.
US-Sicherheitsbeamte vermuten einen zweiten Whistleblower hinter neuen Enthüllungen über den US-Geheimdienst NSA.
Auf der vom US-Journalisten Glenn Greenwald gegründeten Enthüllungswebsite The Intercept wurden kürzlich die Regeln veröffentlicht, nach denen Menschen auf die US-Liste der Terrorverdächtigen kommen. Das Geheimdokument sei auf August 2013 datiert und wurde damit erst verfasst, nachdem Snowden bereits seine Arbeitsstelle in Hawaii als Berater des US-Geheimdiensts NSA verlassen hatte. Laut The Intercept stammt das Dokument "von einer Quelle in der Geheimdienstgemeinde".
Die US-Regierung ist nach Recherchen des Journalisten Glenn Greenwald direkt an Angriffen Israels in Nahost beteiligt. Aus den Snowden-Unterlagen gehe hervor, dass der US-Geheimdienst NSA den israelischen Geheimdienst ISNU seit Jahren verstärkt unterstütze, unter anderem bei der Überwachung und Zielerfassung von Palästinensern.
"In vielen Fällen haben die NSA und ISNU gemeinsam mit dem britischen und kanadischen Geheimdienst zusammengearbeitet." Dazu gehöre in mindestens einem Fall auch die verdeckte Zahlung an israelische Agenten.
Schon während des letzten Einmarsches der israelischen Armee in palästinensische Gebiete, bei der Operation "gegossenes Blei" im Jahr 2009, erhielten Israels Streitkräfte Informationen über mögliche palästinensische Ziele von den Kooperationspartnern.
Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat Präsident Barack Obama eingeräumt, dass die Vereinigten Staaten nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Menschen foltern ließen. „Unmittelbar nach 9/11 haben wir einige Dinge gemacht, die falsch waren“, sagte Obama am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. „Wir haben einige Leute gefoltert. Wir haben einige Dinge gemacht, die unseren Werten widersprochen haben.“
Die Vereinigten Staaten hatten unter Obamas Vorgänger George W. Bush ein weltweites System aufgebaut, um mutmaßliche Anhänger der al Qaida zu verhören. Die Verdächtigen wurden verschleppt, ohne richterlichen Beschluss an geheimen Orten außerhalb der Vereinigten Staaten festgehalten und mit brutalen Methoden befragt. Nach seinem Amtsantritt im Januar 2009 beendete Obama das Programm.