Globale Überwachung stoppen!

26. Januar 2015

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) ist eine Nichtregierungsorganisation in den Vereinigten Staaten, die sich für Grundrechte im Informationszeitalter einsetzt. Die Bürgerrechtsorganisation hat einen Plan präsentiert, um vor allem ausländische Internetnutzer besser vor dem umfassenden Datenabgriff der NSA zu schützen. US-Bürger stünden unter dem Schirm der Verfassung der Vereinigten Staaten und könnten sich gerichtlich gegen eine überbordende Überwachung zur Wehr setzen, erklärte die Organisation. 96 Prozent der Weltbevölkerung seien den US-Geheimdiensten dagegen rechtlich mehr oder weniger hilflos ausgesetzt.
Da die NSA häufig mit Internetprovidern und anderen Technologiefirmen kooperiere oder über deren Netzwerke heimlich Daten abzapfe, plädiert die EFF vordringlich für einen besseren Schutz deren Systeme. Die Unternehmen müssten sich vor allem gegen den Einbau von Hintertüren in ihre Hard- oder Software wehren.
Weiter wünschen sich die Aktivisten eine "globale Bewegung, die sich fürs Verschlüsseln auf der Nutzerseite" stark macht. Krypto-Lösungen fürs Chatten, Mailen, Browsen oder Transferieren von Dateien seien ein wichtiger Weg, um die Massenüberwachung zu erschweren.


August 5, 2014 – The Electronic Frontier Foundation (EFF) today released a video by acclaimed documentarian Brian Knappenberger (The Internet’s Own Boy) that explores how and why an unlikely coalition of advocacy organizations launched an airship over the National Security Agency’s Utah data center. The short documentary explains the urgent need to rein in unconstitutional mass surveillance, just as the U.S. Senate has introduced a new version of the USA FREEDOM Act.

Was Metadaten verraten:
(Versuch einer Adaption der hervorragenden Quelle EFF: Why Metadata Matters an deutsche Verhältnisse)
Ein Geheimdienst kennt von deinen Telefongesprächen nur die Verbindungsdaten (Metadaten): Wer hat mit wem telefoniert? Wann? Wie lange? Mit welchem Telefon? Und von wo aus?

  • Er weiß, dass du von der Ruhrtalbrücke (zwischen Essen und Düsseldorf) aus die Telefonseelsorge angerufen hast. Aber der Gesprächsinhalt ist nicht bekannt.
  • Er weiß, dass du innerhalb einer Stunde ein HIV-Testlabor angerufen hast, dann deinen Arzt und dann deine Krankenkasse. Aber er weiß nicht, was du besprochen hast.
  • Er weiß, dass du ein halbstündiges Gespräch mit einem Gynäkologen geführt hast und am gleichen Tag dann auch die Schwangerschaftsberatungsstelle angerufen hast. Aber niemand weiß, worüber gesprochen wurde.
  • Er weiß, dass du um 2:24 Uhr eine Sex-Hotline angerufen und 18 Min. gesprochen hast. Aber er weiß nicht worüber du gesprochen hast.
  • Er weiß, dass du am Vorabend einer bundesweiten Kampagne gegen Atomkraft einen kurzen Anruf erhalten und unmittelbar danach selbst 7 weitere kurze Anrufe getätigt hast. Der Inhalt dieser Gespräche ist dem Dienst nicht bekannt.
  • Er weiß, dass du den Anruf eines Arztes aus dem Wohnort deiner Eltern erhalten hast und dass du noch am gleichen Tag eine Alzheimer-Beratungsstelle angerufen und an den folgenden Tagen mehrere Pflegeeinrichtungen kontaktiert hast. Der Inhalt der Gespräche ist nicht bekannt.
  • Du bist Jugendlicher und der Geheimdienst weiß, dass du den Jugendnotdienst angerufen hast. Danach kommen deine Telefonate nie mehr aus der elterlichen Wohnung, sondern oft aus einer bekannten sozialen Einrichtung. Der Inhalt der Telefonate ist nicht bekannt.