19. Januar 2015
Neue Dokumente zeigen, wie die NSA in die Netzwerke konkurrierender Geheimdienste eindringt, um dort quasi als Trittbrettfahrer Spionageerkenntnisse der gegnerischen Seite abzugreifen. Unter den angezapften Geheimdiensten befinden sich die von Frankreich, China und von Nordkorea.
Die NSA ist offenbar schon 2010 in nordkoreanische Computersysteme eingedrungen. Die New York Times berichtete am Sonntag unter Berufung auf ein geleaktes NSA-Dokument, dass amerikanische Sicherheitsexperten mit Hilfe von Südkorea und anderen Verbündeten Malware in nordkoreanische Netzwerke eingeschleust hätten.
So habe die NSA jahrelang Informationen aus Nordkorea abgreifen können und sei über die Aktivitäten der rund 6000 staatlichen Hacker im Bilde gewesen.
Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind zwei Aspekte:
- Dies könnte der Hintergrund sein, warum bei dem Sony-Hack (Ende Nov. 2014) Präsident Obama überraschend schnell Nordkorea als Verursacher benannte und mit Sanktionen belegte.
- Wenn das alles stimmt, dann stellt sich aber die Frage, warum die NSA einen so umfassenden Angriff auf Sony nicht rechtzeitig erkannte und ggf. verhindern konnte.