Ridenhour Preis „Für Wahrheit“

Bild: Screencopy TheNationInstitute/YouTube

30. April 2014

Der Whistleblower Edward Snowden und die Dokumentarfilmerin Laura Poitras wurden mit dem Ridenhour Preis in der Kategorie „Für Wahrheit“ ausgezeichnet. Es war ihr Verdienst, dass das Ausmaß der massenhaften verdachtslosen Überwachung von vielen Millionen Menschen durch die Geheimdienste, insbesondere durch die US-amerikanische NSA, aufgedeckt wurde.
Der Preis ist nach dem Veteranen des Vietnam-Krieges und Enthüllungsreporter Ron Ridenhour benannt und war 2004 vom The Nation Institute und der Fertel Foundation gestiftet worden.

Gefährdung des "Staatswohls"?

30. April 2014

Der Deutsche Bundestag hatte einen Untersuchungsausschuss zur NSA-Affäre eingesetzt, in dem es anfangs um die Befragung von Edward Snowden ging. Die Bundesregierung war bemüht, die (geheimdienstlichen) Beziehungen zu Amerika nicht zu belasten. Um die Vernehmung von Snowden zu verhindern, präsentierte sie ein Gutachten einer Washingtoner Anwaltskanzlei, laut dem sich deutsche Politiker strafbar machten, wenn sie die Informationen des gesuchten Flüchtlings Snowden verwerten würden. Wegen einer möglichen Gefährdung des "Staatswohls" soll Snowden keinesfalls in Deutschland befragt werden.
Eigentlich wäre die Regierung gesetzlich verpflichtet, die Arbeit des parlamentarischen Ausschusses zu unterstützen…

Nicht für die Geheimdienste!

28. April 2014

Die Totalüberwachung des Internets durch NSA & Co wäre ohne Verschlüsselungsexperten kaum möglich. Die NSA brüstet sich damit, der größte Arbeitgeber für Mathematiker in den USA zu sein – vielleicht sogar weltweit… Auch ihre Pendants in Großbritannien (GCHQ), Australien und Kanada beschäftigen viele Mathematiker.
Die Zeit der Unschuld ist vorbei, wir sollten nicht mit Geheimdiensten zusammenarbeiten. Das ist das Fazit eines Kommentars, den der Mathematiker Tom Leinster von der University of Edinburgh im Wissenschaftsmagazin "New Scientist" veröffentlicht hat.

Internetkonferenz NETmundial

24. April 2014

Brasiliens Politik und Wirtschaft wurde von der NSA besonders heftig ausgeforscht. Anfang Oktober 2013 war das Maß voll und Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff kündigte eine internationalen Konferenz zur Zukunft des Netzes in Brasilien an. Eingeladen wurden Regierungsvertreter, aber auch Wissenschaftler, Experten, Aktivisten und andere Vertreter der Zivilgesellschaft.
Auf dieser NETmundial in Sao Paulo haben sich die Teilnehmer auf Grundlagen für die künftige Netz-Aufsicht geeinigt. In einer gemeinsamen Erklärung bekennen sie sich zu zentralen Menschenrechten wie der Meinungsfreiheit als Grundlage jeglicher Internet-Aufsicht. Ebenso ist vom Recht auf Privatsphäre die Rede.
Das ist beachtlich – obwohl die Abmachungen vage und nicht bindend sind.

„Snowden nach Deutschland einladen!“

Bild: Pressefoto Markus Hansen/ULD

23. April 2014

Nach Analyse der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes sowie generell des Verfassungsrechts kommt der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) Thilo Weichert zu folgendem Ergebnis:
„Die Bundesrepublik Deutschland ist verfassungsrechtlich verpflichtet, Edward Snowden um Einreise nach Deutschland zu bitten, um hier umfassend über seine Erkenntnisse Auskunft geben zu können. Nur dadurch lassen sich die massiven Verletzungen der digitalen Grundrechte der Menschen in Deutschland aufklären, die offensichtlich von der NSA und weiteren Geheimdiensten ausgehen…“

Snowden fragt Putin…

Bild: Screencopy Süddeutsche.de

17. April 2014

In der Fernseh-Fragestunde von Russlands Präsident Putin durfte auch Edward Snowden eine Frage stellen.
Er verwies auf die verdachtsunabhängige Massenüberwachung in den USA und die fehlende Effektivität dieser Maßnahmen… und stellte dann die Frage, ob es in Russland ebenfalls eine massenhafte Überwachung von Bürgern gebe. Dies in Analogie zu der Frage, die US-Senator Ron Wyden ein Jahr zuvor an US-Geheimdienstdirektor James Clapper gestellt hatte.
Putins Antwort ähnelte den Antworten von US-Präsident Obama und seinen Geheimdienst-Generälen: In Russland sei die Überwachung nicht flächendeckend und rechtlich abgesichert…


April 15, 2014 – A survey of 1,000 IT execs in the US, France, Germany, Hong Kong and the UK found that up to 97 percent are changing where and how they manage their data. Cost to US companies could be $35 billion through 2016.

Millionen Fotos von Unverdächtigen

15. April 2014

Gesichtserkennung: Neue Dokumente zeigen, wie massiv das FBI seine Biometrie-Datenbank ausbaut. Nicht nur Kriminelle, auch Unverdächtige landen darin – und wohl auch deutsche Touristen.
Schon heute besitzt die US-Bundespolizei FBI nach eigenen Angaben eine der größten biometrischen Datenbanken der Welt. Die soll mit Millionen von Fotos von Verdächtigen und Unverdächtigen erweitert werden. Wie weit das FBI mit diesen Plänen schon ist, geht aus Dokumenten hervor, die der amerikanischen Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) vorliegen.

Pulitzer-Preis

Bild: RT News

14. April 2014

Der Pulitzer-Preis ist wohl die weltweit bedeutendste Auszeichnung für Journalisten – vergleichbar etwa mit dem Oscar in der Filmindustrie.
Für die Aufdeckung des Abhörskandals um den amerikanischen Geheimdienst NSA werden zwei Zeitungen mit dem wichtigsten der am Montag vergebenen Pulitzerpreise ausgezeichnet. Die amerikanische Ausgabe des britischen "Guardian" und die "Washington Post" bekamen den Preis in der Hauptkategorie Dienst an der Öffentlichkeit, weil sie das Material des Informanten Edward Snowden veröffentlicht hatten.

Heartbleed

Bild: public domain heartbleed.com

11. April 2014

Ein Softwarefehler im Verschlüsselungssystem OpenSSL macht hunderttausende Websites angreifbar.
Der US-Geheimdienst NSA hat einem Bloomberg-Bericht zufolge bereits seit zwei Jahren Kenntnis von der Sicherheitslücke Heartbleed – und soll über sie an sensible Daten von Internet-Nutzern gelangt sein. Die NSA bestreitet, die Sicherheitslücke Heartbleed auszunutzen.
US-Präsident Obama hat die Geheimdienste zwar angewiesen, ihnen bekannte Sicherheitslücken offenzulegen… unter gewissen Bedingungen – wenn es der Strafverfolgung oder der nationalen Sicherheit dient – aber auch nicht…

"Julia-und-Winston-Award"

11. April 2014


Aus der BigBrotherAwards Gala 2014:
Zum ersten Mal haben wir dieses Jahr zum BigBrotherAwards einen Positivpreis vergeben. Er heißt „Julia-und-Winston-Award" zur Erinnerung an die Protagonisten des Romans "1984", die Widerstand gegen den "großen Bruder" leisten. Den Positivpreis erhält der Whistleblower Edward Snowden. Für die Aufklärung über die Machenschaften der Geheimdienste hat er sein Leben und seine eigene Freiheit riskiert.
Den Preis haben wir mit einer Million dotiert… mit 1 Million Aufklebern "Asyl für Edward Snowden". Die wollen wir verteilen, um der Forderung nach Anhörung und sicherem Aufenthalt für Edward Snowden in Deutschland Nachdruck zu verleihen.

Big-Brother-Award 2014

11. April 2014

Der BigBrotherAward 2014 in der Kategorie Politik geht an das Bundeskanzleramt, vertreten durch die Haus­herrin, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU), den Bundeskanzleramtschef und Beauftragten für die Nach-richtendienste, Peter Altmaier (CDU), den Staatssekretär für Nachrichtendienst-Angelegenheiten, Klaus-Dieter Fritsche (CSU) sowie den Geheimdienstkoordinator Günter Heiß.

Überwacht einzelne, nicht alle

Bild: Screencopy euronews

8. April 2014

Edward Snowden hat am Dienstag vor der parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg ein Ende der Massenüberwachung durch Geheimdienste wie die NSA gefordert. Snowden war über Video aus Russland zugeschaltet. Der ehemalige NSA-Mitarbeiter erklärte den Parlamentariern, wie unbescholtene Bürger in die Schleppnetze der Überwachung gerieten.
Um überwacht zu werden, reiche es schon aus, einer bestimmten Religion anzugehören, ein Flugticket zu kaufen, bestimmte Computernetzwerke zu nutzen, eine bestimmte sexuelle Orientierung zu haben oder mit einem Verdächtigen in Kontakt gestanden zu haben, sagte Snowden.

"Wir töten auf Basis von Metadaten"

Bild: Screencopy Johns Hopkins/YouTube

7. April 2014

Abgehört werden angeblich nicht die Gesprächsinhalte sondern "nur die Metadaten": Wer hat wann von wo aus wie lange mit wem telefoniert?
Um Metadaten ging es auch bei der Podiumsdiskussion der Johns Hopkins Universität, bei der der ehemalige NSA-Chef Michael Hayden zugegen war.
Konfrontiert mit einem Zitat des Leiters der NSA-Rechtsabteilung Stewart Baker:
„Metadaten verraten uneingeschränkt alles über das Leben eines Menschen. Wenn man genügend Metadaten hat, braucht man den Inhalt eigentlich gar nicht.“ bekräftigte General Hayden diese Einschätzung und fügte noch hinzu:

„Wir töten Menschen auf Basis von Metadaten!“

"Beweise nicht ausreichend"

Bild: Screencopy phoenix

6. April 2014

Obwohl die Indizien erdrückend erscheinen, dass der US-Geheimdienst NSA das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abgehört hat und massenhaft Daten der deutschen Bevölkerung erfasst und gespeichert hat, wird Generalbundesanwalt Harald Range voraussichtlich kein Ermittlungsverfahren wegen Spionage gegen die NSA eröffnen. Nach knapp fünf Monaten Prüfung sei Range zu dem Ergebnis gekommen, dass die vorhandenen Beweise für ein Verfahren gegen die NSA nicht ausreichen.


The ACLU and others have long suspected that the National Security Agency has gone far beyond its mandate of gathering information for counterterrorism and foreign intelligence purposes, implementing a massive spying system to conduct bulk surveillance of hundreds of millions of innocent Americans…

Deutschland: Schaltzentrale im US-Drohnenkrieg!

Bild: Screencopy Das Erste - Panorama

3. April 2014

Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung spielt die US-Basis in Ramstein eine zentrale Rolle im weltweiten Drohnen-Krieg der USA. So werden auf dieser Militärbasis Live-Bilder der völkerrechtlich umstrittenen Drohneneinsätze analysiert und mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen abgeglichen. Zudem wird Ramstein als Relaisstation genutzt, um Steuerungsbefehle an die weltweit operierende Drohnenflotte zu übermitteln.
Die Recherche stützt sich auf amerikanische Dokumente und die Aussagen des ehemaligen Drohnen-Piloten Brandon Bryant: "Ohne Deutschland wäre der gesamte Drohnen-Krieg des US-Militärs nicht möglich".