CCC (Chaos Computer Club)
Staatstrojaner sind Hochrisiko-Schadsoftware
18. August 2016
Anders als die Justizministerkonferenz spricht sich der Chaos Computer Club (CCC) gegen eine Ausweitung des Einsatzes von Staatstrojanern aus. Der CCC begründet seine Ablehnung mit den entstehenden technischen Gefahren und unvermeidbaren Interessenkonflikten.
Die Analyse des CCC bezieht sich auf die so genannte Quellen-TKÜ (Quellen-Telekommunikationsüberwachung), also einen staatlichen Trojaner zum Abhören von Kommunikation direkt auf dem Computer von Betroffenen. Das informationstechnische System wird dafür infiltriert, um danach unbemerkt Kommunikationsinhalte an Ermittlungsbehörden auszuleiten.
Der CCC argumentiert, dass die Kommunikationsüberwachung mit Spionagesoftware eine Reihe sicherheitsrelevanter Risiken, aber auch beweistechnische und rechtliche Probleme erzeugt. Seit der CCC-Analyse des DigiTask-Trojaners zur „Quellen-TKÜ“ vor fünf Jahren hat sich allerdings auch der kommerzielle Handel mit Überwachungssoftware gewandelt. Der CCC verweist in seiner Stellungnahme daher auf die inhärenten Interessenkonflikte des Staates, wenn er für die Trojanisierung Sicherheitslücken aufkauft oder nutzt:
Anders als die Justizministerkonferenz argumentiert, ist aus Sicht des CCC die „Quellen-TKÜ“ kein „unverzichtbares Instrument der Strafverfolgung“, sondern eine mit hohen Risiken behaftete Schadsoftware. Würde die Nutzung solcher Software ausgeweitet, entstünden staatliche Interessenkonflikte: Denn Sicherheitslücken in informationstechnischen Systemen sind schnellstmöglich zu schließen und nicht von Staats wegen noch auszunutzen…
(Auszug aus netzpolitik.org CC by-nc-sa)
Rote Karte für Harald Range!
4. Juni 2015
Unter der Überschrift „Strafanzeige gegen Massenüberwachung der Geheimdienste: Wir lassen nicht locker.“ schreibt der Chaos Computer Club (CCC) unter anderem:
„Zwei Jahre nach Beginn der Snowden-Enthüllungen ist es längst überfällig, dass der Generalbundesanwalt die Erkenntnisse aus den Geheimdienstaffären für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Spionage und Massenüberwachung nutzt, um sich nicht dem Vorwurf der Strafvereitelung im Amt auszusetzen. Wir wenden uns daher mit einem Schriftsatz an den Generalbundesanwalt und erweitern erneut unsere Strafanzeige gegen die Bundesregierung wegen der geheimdienstlichen Vollüberwachung der Bevölkerung.
Beim Generalbundesanwalt Harald Range wurde heute Gegenvorstellung erhoben und erneut beantragt, wegen der geheimdienstlichen Massenüberwachung endlich Ermittlungen aufzunehmen. Strafanzeige hatten wir bereits am 3. Februar 2014 erstattet und in den folgenden Monaten erweitert, insbesondere wegen der dokumentierten Überwachung eines CCC-Tor-Servers. Anstatt aber Ermittlungen einzuleiten, hat der Generalbundesanwalt den Sachverhalt bloß unter „weitere Beobachtung“ gestellt. Bis heute ist kein förmliches Ermittlungsverfahren einge-leitet worden. Daher sehen wir uns gezwungen, erneut tätig zu werden…
Wir fordern den Generalbundesanwalt auf, das Ermittlungsverfahren nun endlich einzuleiten, denn die Beweislage ist zumindest für den Verdacht auf strafbare Handlungen erdrückend.“
31C3: Enthüllungsreporter hält die NSA für eine kriminelle Vereinigung | heise Netze
24. Dezember 2014 – Der CCC ruft die Hacker-Community dazu auf, gemeinsam das Netz sicherer zu machen. Kollaboration spielt beim 31. Chaos Communication Congress (31C3) eine große Rolle. von Patrick Beuth
NSA-Skandal: CCC-Sprecherin stellt Strafanzeige gegen die Bundesregierung | heise online
Chaos Computer Club: Aufruf zum Widerstand gegen den Überwachungsstaat | ZEIT ONLINE
„Aus dem Maschinenraum“ – über technologische Entwicklungen – FAZ
9.8.2013 – Die Ankündigung von T-Online, GMX und Web.de zur E-Mail-Sicherheit ist laut CCC ein Sommermärchen. Den Nutzern der E-Mail-Dienste wird vorenthalten, dass eine Verschlüsselung der Verbindung zwischen den Anbietern noch nicht bedeutet, dass die E-Mails dort auch verschlüsselt abgelegt werden.
CCC-Kongress in Hamburg: Ein Atlas des „Filternets“ – taz.de
Überwachung: "Die USA haben ohne Not auf die dunkle Seite gewechselt" | Digital | ZEIT ONLINE
15.04.2010 Frank Rieger vom Chaos Computer Club (CCC) hat dafür plädiert, Datenschutzdebakel bei "grünen" IT-Systemen von vornherein im technischen Design zu verhindern.
Andy Müller-Maguhn (* 3. Oktober 1971) ist seit 1986 Mitglied des Chaos Computer Club (CCC) und war ab 1990 bis einschließlich 2003 einer der Sprecher des Clubs.
Constanze Kurz (* 1974 in Berlin) ist eine deutsche Informatikerin, Sachbuchautorin und eine ehrenamtliche Sprecherin des Chaos Computer Clubs (CCC). Sie ist insbesondere auf dem Gebiet des Datenschutzes hervorgetreten.
Wau Holland (* 20. Dezember 1951 in Kassel; † 29. Juli 2001 in Bielefeld; eigentlich Herwart Holland-Moritz) war ein deutscher Journalist und Computeraktivist.
14.1.2012 Mehrere parlamentarische Anfragen enthüllen Details zur Nutzung von Schadprogrammen zum Infiltrieren privater Rechnersysteme. Software der britischen Firma Gamma wird vom BKA zum Billigpreis getestet. Die Niederlande setzen deutsche Trojaner ein, deren Funktionalitäten teilweise "deaktiviert" oder "blockiert" werden können. Auch die EU-Agentur Europol nutzt ein breites Arsenal von Überwachungssoftware. Ob auch Staatsanwaltschaften EU-weit am internationalen Austausch über Trojaner teilnehmen, weiß die Bundesregierung angeblich nicht. Dafür wird ihr Export nach Syrien vielleicht bald sanktioniert.
26.10.2011 Der Chaos Computer Club hat einen zweiten Staatstrojaner analysiert. Dieser hat dieselbe verfassungswidrige Nachladefunktion wie der erste – ist aber nur ein knappes Jahr alt.