GCHQ an Drohneneinsätzen im Jemen beteiligt?

24. Juni 2015

Die Rechtmäßigkeit des Einsatzes bewaffneter Drohnen zur gezielten Tötung von (vermeintlichen) Terroristen durch die USA wird immer wieder infrage gestellt. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr dieses Problem wieder Ende April als US-Präsident Obama einräumen musste, dass bei einem solchen Einsatz in Pakistan auch zwei von Al-Qaida gefangen gehaltene westliche Entwicklungshelfer ums Leben gekommen sind.
In eklatantem Widerspruch zum Völkerrecht stehen hierbei wohl vor allem die Einsätze außerhalb der anerkannten Kriegsgebiete. So führt auch Großbritannien Drohneneinsätze durch, offiziell aber nur in den Kriegsgebieten in Afghanistan, im Irak und in Libyen.
Streng geheime Dokumente aus dem Fundus von Edward Snowden zeigen nun, dass ein geheimes Programm namens „Overhead“ existiert, bei dem die Geheimdienste der USA, Großbritanniens und Australiens zusammenarbeiten, um ihre Fähigkeiten zur Lokalisierung von Zielpersonen auszubauen, und zwar außerhalb der Kriegsgebiete im Yemen und in Pakistan.
War der britische Geheimdienst GCHQ direkt oder indirekt an den gezielten Tötungen der USA im Jemen und in Pakistan beteiligt? Welcher politisch Verantwortliche wusste davon?
Die entsprechenden Fragen Deutschland betreffend sind auch noch immer nicht geklärt. Wie weit ist der Bundesnachrichtendienst durch Übermittlung von geeigneten Metadaten an dem US-amerikanischen Tötungsprogramm beteiligt? Seit wann hatte wer der politisch Verantwortlichen  Kenntnis davon?


09.03.2010 Drohnen-Piloten sitzen in klimatisierten Räumen weit weg von den Anti-Terror-Kriegen in Afghanistan und Irak. Sie steuern ihr Waffensystem per Joystick und Monitor. Die Fernkrieger arbeiten mit großer Präzision – und zu einem Bruchteil der Kosten, die ein Kampfjet verursacht.


Bei den Drohnenangriffen in Pakistan handelt es sich um eine seit 2004 vom CIA durchgeführte Kampagne im Rahmen des Kriegs gegen den Terror. Dabei greifen Drohnen Ziele in Pakistan an. Vor allem die Stammesgebiete unter Bundesverwaltung sind davon betroffen. Die Einsätze unterstehen strikter Geheimhaltung seitens der Vereinigten Staaten. Erst am 30. Januar 2012 bestätigte der US-amerikanische Präsident Barack Obama die Angriffe offiziell.

US Air Force General Atomics MQ-9 Reaper, Hellfire missile

The General Atomics MQ-9 Reaper (originally the Predator B) is an unmanned aerial vehicle (UAV), capable of remote controlled or autonomous flight operations, developed by General Atomics Aeronautical Systems (GA-ASI) for use by the United States Air Force, the United States Navy, the CIA, U.S. Customs and Border Protection, the Royal Air Force, and the Italian Air Force. The MQ-9 and other UAVs are referred to as Remotely Piloted Vehicles/Aircraft (RPV/RPA) by the U.S. Air Force to indicate their human ground controllers. The MQ-9 is the first hunter-killer UAV designed for long-endurance, high-altitude surveillance...

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17.10.2011 Weil sie kaum zu entdecken, tödlich und billig sind, droht ein weltweiter Rüstungswettlauf um die stärkste Drohnenflotte. Die Erfolge der USA beim juristisch fragwürdigen Einsatz der unbemannten Flugkörper gegen Terroristen heizen das Geschäft an, Israel und China drängen auf den Markt.


Drohnen-Piloten sitzen weit weg von den Zielen, die sie anvisieren. Sie steuern die unbemannten Flugkörper per Joystick und Monitor mit großer Präzision und zu einem Bruchteil der Kosten, die ein Kampfjet verursacht.

Defence Images – Flickr

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