Doch US-Bürger überwacht…

Bild: CC-by DonkeyHotey

1. April 2014

Der US-Geheimdienstdirektor James Clapper hat zugegeben, dass die NSA auch US-Bürger ohne richterliche Genehmigung ausgeforscht hat. Dazu hat sich der Geheimdienst eines Schlupflochs in einem Überwachungsgesetz bedient. In einem Brief an den demokratischen US-Senator Ron Wyden schrieb er, dass in einer Datenbank, in der eigentlich nur Material über Nicht-US-Bürger landen darf, auch nach US-Bürgern gesucht wurde.

"E-Mail made in Germany"

Grafik: Screenshot "E-Mail made in Germany"

31. März 2014

Wenn die NSA-Spitzelaffäre ein Gutes gebracht hat, so die Diskussion über die Sicherung von E-Mail-Daten beim Service-Provider und beim Transport. Ab morgen stellen die vier größten deutschen E-Mail-Anbieter (T-Online, Freenet, Web.de und GMX.de) zumindest auf den verschlüsselten Nachrichtenversand um. Nach wie vor noch unverschlüsselt liegen die Nachrichten allerdings auf den Rechnern der E-Mail-Anbieter vor.

NSA-Mitarbeiter Binney: “Microsoft & Co hängen alle mit drin”

30. März 2014 - Mehr als 30 Jahre stand William Binney im Dienst der NSA. Als der Geheimdienst seinen Kurs änderte und damit begann, Telefone und Computer Millionen unbescholtener Bürger anzuzapfen, warf er hin. Im persönlichen Gespräch berichtet der Ex-Spion über eine unheilvolle Allianz der US-Geheimdienste mit großen Konzernen und weshalb gerade wir Deutsche gewarnt sein müssten.

Nur ein bisschen Wirtschaftsspionage…

Bild: CC-by-sa Richard Bartz

29. März 2014

Zwischen Kommunikationsüberwachung und Wirtschaftsspionage:
Der britische Geheimdienst GCHQ ist in die Netzwerke der drei deutschen Unternehmen Stellar, Cetel und IABG eingedrungen und hat diese überwacht.
Allen drei Firmen ist gemeinsam, dass sie Kommunikationsinfrastruktur über Satellit anbieten, unter anderem für Regierungen in afrikanischen Staaten, in denen sonst keine ausreichende Internetanbindung möglich wäre. Aber auch Ölplattformen, Diamantenminen und andere wirtschaftlich relevante, schwer zugängliche Ziele gehören zum Kundenkreis.

122 Staatschefs überwacht

Bild: CC-by-sa Richard Bartz

29. März 2014

Zu den vom US-amerikanischen Geheimdienst NSA bespitzelten Staats- und Regierungschefs gehört auch die deutsche Bundeskanzlerin. In der Sonderdatenbank der NSA für Staats- und Regierungschefs befinden sich mehr als 300 Dossiers über Angela Merkel.
Nachdem im Oktober 2013 herauskam, dass das Handy der Bundeskanzlerin jahrelang abgehört worden war, versicherte US-Präsident Obama, dass ihr Handy nicht (mehr?) abgehört werde.
Nun belegen Dokumente, dass die Kanzlerin offiziell als Spionageziel erfasst war und das für Anträge des Geheimdienstes zuständige FISA Sondergericht die NSA noch am 7. März 2013 autorisiert hatte, nicht nur die Kanzlerin, sondern ganz Deutschland zu überwachen.

G! besucht Dinge: Das NSA Data Center

27. März 2014 - Eingebettet zwischen Wasatch und den Oquirrh Mountains von Utah befindet sich das militärisch abgeschirmte Daten-Center der NSA. Hier sollen Merkels Telefonate gespeichert sein, genau wie unser gesamter E-Mail-Verkehr, GPS-Koordinaten, Google-Suchanfragen sowie Facebook-Chats. Weil ich gerade in der Nähe war, habe ich mal hallo gesagt.

Was Metadaten verraten:
(Versuch einer Adaption der hervorragenden Quelle EFF: Why Metadata Matters an deutsche Verhältnisse)
Ein Geheimdienst kennt von deinen Telefongesprächen nur die Verbindungsdaten (Metadaten): Wer hat mit wem telefoniert? Wann? Wie lange? Mit welchem Telefon? Und von wo aus?

  • Er weiß, dass du von der Ruhrtalbrücke (zwischen Essen und Düsseldorf) aus die Telefonseelsorge angerufen hast. Aber der Gesprächsinhalt ist nicht bekannt.
  • Er weiß, dass du innerhalb einer Stunde ein HIV-Testlabor angerufen hast, dann deinen Arzt und dann deine Krankenkasse. Aber er weiß nicht, was du besprochen hast.
  • Er weiß, dass du ein halbstündiges Gespräch mit einem Gynäkologen geführt hast und am gleichen Tag dann auch die Schwangerschaftsberatungsstelle angerufen hast. Aber niemand weiß, worüber gesprochen wurde.
  • Er weiß, dass du um 2:24 Uhr eine Sex-Hotline angerufen und 18 Min. gesprochen hast. Aber er weiß nicht worüber du gesprochen hast.
  • Er weiß, dass du am Vorabend einer bundesweiten Kampagne gegen Atomkraft einen kurzen Anruf erhalten und unmittelbar danach selbst 7 weitere kurze Anrufe getätigt hast. Der Inhalt dieser Gespräche ist dem Dienst nicht bekannt.
  • Er weiß, dass du den Anruf eines Arztes aus dem Wohnort deiner Eltern erhalten hast und dass du noch am gleichen Tag eine Alzheimer-Beratungsstelle angerufen und an den folgenden Tagen mehrere Pflegeeinrichtungen kontaktiert hast. Der Inhalt der Gespräche ist nicht bekannt.
  • Du bist Jugendlicher und der Geheimdienst weiß, dass du den Jugendnotdienst angerufen hast. Danach kommen deine Telefonate nie mehr aus der elterlichen Wohnung, sondern oft aus einer bekannten sozialen Einrichtung. Der Inhalt der Telefonate ist nicht bekannt.

in böser Absicht…

26. März 2014

Michael Hayden, der ehem. Direktor der NSA, äußerte sich in der „Steve Malzberg Show“ nochmals zu Edward Snowden:
Den amerikanischen nachrichtendienstlichen Ermittlungen hat Snowden insgesamt ernsthaften und nicht wiedergutzumachenden Schaden zugefügt.
„Ich bin fest überzeugt, dass er in böser Absicht handelte. Er ist kein Unschuldiger, der seine Arbeit mit bestimmten Erwartungen begonnen hat, und dann schockiert und bestürzt über das, was er dort vorfand zu einer Aktion getrieben wurde.“

Der ehrenwerte John McCain

Bild: CC-by-sa Gage Skidmore

26. März 2014

Ist Edward Snowden ein Whistleblower oder ein Verräter?
Für den republikanischen Senator und (2008 unterlegenen) Präsidentschaftskandidaten John McCain ist die Antwort klar: „Unser eigentliches Problem ist, dass Herr Snowden für Russland arbeitet. Er veröffentlicht Informationen zu ganz bestimmten Zeitpunkten, zu denen diese die größt mögliche schädigende Wirkung für die Vereinigten Staaten haben.“
Was McCain dabei unterschlägt, ist die Tatsache, dass Edward Snowden seine Dokumente schon im Mai 2013 an Journalisten der Washington Post und des Guardian übergeben hatte und nur diese seither über Umfang und Zeitpunkt der Veröffentlichung bestimmen… Sind sie vielleicht das Ziel von McCains neuem Vorstoß?

Unter Einfluss…

23. März 2014

Der Republikaner Mike Rogers aus Michigan ist (warum auch immer) Vorsitzender des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus und daher mitverantwortlich für den NSA-Überwachungsskandal.
Angesprochen auf sein Statement, dass Edward Snowden vom russischen Geheimdienst gesteuert wird, und gefragt nach den hierfür vorliegenden Beweisen, entwickelt er (öffentlich!) folgende Argumentationskette:
„Es gibt keinen Geheimdienstfunktionär, der nicht überzeugt ist, dass Herr Snowden… unter dem Einfluss der russischen Geheimdienste steht. Wir glauben, dass dies so ist. Und das ist heute meine feste Überzeugung. Deshalb sind wir heute alle davon überzeugt, dass er heute unter dem Einfluss der russischen Geheimdienste steht…“

Operation "ShotGiant"

Bild: CC-by-nc-sa jon jordan

22. März 2014

Die amerikanische Regierung hat eine digitale Großoffensive gegen China gestartet. Zu den Zielen, die der amerikanische Geheimdienst NSA attackierte, zählen der ehemalige Staatspräsident Hu Jintao, das chinesische Handelsministerium, das Außenministerium, Banken sowie Telekommunikationsunternehmen. Sie infiltrierten chinesische Netzwerke, lasen E-Mails und stahlen Firmengeheimnisse.
Von besonderer Bedeutung war offensichtlich der Huawei-Konzern, einer der weltweit größten Netzwerk- und Smartphone-Anbieter. In der Operation "ShotGiant" gelang es einer NSA-Spezialeinheit, in dessen Netzwerk an über 100 Stellen einzubrechen und Firmendaten zu entwenden.

Ich jage Systemadministratoren!

Illustration: NSA / Josh Begley

20. März 2014

Systemadministratoren (wie auch Edward Snowden) haben besondere Befugnisse für den Zugriff auf Rechner(systeme) und Daten. In einer Präsentation schwärmen NSA-Hacker: „Wer könnte ein besseres Ziel [für Cyberangriffe] sein als derjenige, der die ‚Schlüssel zum Königreich‘ schon besitzt?“
Die NSA versucht zuerst, sich Zugang zu Mail- und Facebookkonten von Admins zu verschaffen, bevor sie deren Computer hackt. Im Fokus der NSA-Angriffe stehen Admins von Telefon- und Internetanbietern. So kann die NSA laut The Intercept Zugang zu Kundendaten, Informationen zum Netzwerk an sich und geschäftlichen Details erlangen.

NSA: Milliarden Telefonate aufgezeichnet

Grafik public domain NSA

18. März 2014

Die amerikanische NSA hat offenbar eine riesige Datenbank aller Telefonate eines (nicht genannten) Landes angelegt. Jeder Anruf werde aufgezeichnet und für mindestens 30 Tage gespeichert, heißt es in einem Bericht der Washington Post. Das gewaltige Abhörprogramm "Mystic" wurde inzwischen vermutlich schon auf fünf bis sechs weitere Länder ausgedehnt.

Bisher wurde immer betont, dass „nur Verbindungsdaten“ (sog. Metadaten) gespeichert würden. Noch Anfang September 2013 hatte US-Präsident Obama auf einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Premierminister Fredrik Reinfeldt erklärt:

„Ich kann der Öffentlichkeit in Europa und der Welt versichern, dass wir uns nicht damit befassen, in den eMails von Leuten herumzuschnüffeln oder ihre Telefongespräche abzuhören.“


Third Party Relationships | Industrial-Scale Exploitation | VPN and VOIP Exploitation With HAMMERCHANT and HAMMERSTEIN | TURBINE and TURMOIL | The NSA and GCHQ’s QUANTUMTHEORY Hacking Tactics | Quantum Insert Diagrams | NSA Phishing Tactics and Man in the Middle Attacks | There Is More Than One Way to Quantum | Selector Types | NSA Technology Directorate Analysis of Converged Data …


13.03.2014 – NSA und GCHQ können sich in Sekundenschnelle Zugriff auf Speicher, Tasten, Mikrofon und Kamera unserer Computer verschaffen. Die Automatisierung solcher Angriffe erfolgt über das Programm „Turbine“.

Bedrohung des Internets…

Bild: CC-by DonkeyHotey

13. März 2014

Nachdem aufgedeckt worden war, dass der US-Geheimdienst NSA insbesondere auch gefälschte Facebookseiten nutzt, um Computer mit Trojanern zu infizieren, hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg mit deutlichen Worten die amerikanische Internetspionage verurteilt.
„Die amerikanische Regierung sollte ein Verteidiger des Internets sein und keine Bedrohung“, schrieb er am Donnerstag auf seinem Facebook-Profil. „Ich habe Präsident Obama angerufen und meine Frustration darüber zum Ausdruck gebracht, welchen Schaden die Regierung für unser aller Zukunft anrichtet. Leider sieht es so aus, als ob es noch sehr lange dauern wird, bis eine wirkliche Reform kommt.“

„Edward Snowden ist ein Held!“

13. März 2014

Apple-Mitgründer Steve Wozniak („The Waz“) im Interview auf der Cebit 2014:
„Was die NSA macht, ist illegal – und Edward Snowden hat es aufgedeckt. Er ist ein Held und sollte straffrei in die USA zurückkehren dürfen.“
Wozniak äußert sich sehr kritisch gegenüber dem aktuellen politischen System in den USA und deren Akteuren. „Sie finden immer einen Weg, etwas zu rechtfertigen. Mit Gesetzen, die aber wenig mit der Verfassung zu tun haben.“