DLR Portal – TerraSAR-X-Bild des Monats: Erdkrustenbewegungen in Haiti beim Erdbeben vom 12. Januar 2010

TerraSAR-X über Europa

Der deutsche Satellit TerraSAR-X wird die Erde in einer Höhe von 514 Kilometern umrunden und Radardaten mit einer Auflösung bis zu einem Meter liefern.

Radardaten unterstützen Krisenmanagement bei Überflutungen in Mexiko

Wochenlange Regenfälle führten Anfang November 2007 in den mexikanischen Bundesstaaten Tabasco und Chiapas zu verheerenden Überschwemmungen, durch die zirka eine Million Menschen - darunter etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung Tabascos - obdachlos wurden. Etwa 80 Prozent des Bundesstaates Tabasco (Gesamtfläche zirka 25.000 Quadratkilometer) standen zeitweise unter Wasser, wobei besonders die Region um die Stadt Villahermosa (zirka 600.000 Einwohner) betroffen war. Das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des DLR unterstützte in den darauf folgenden Wochen die mexikanische Zivilschutzbehörde (CENAPRED) mit Satellitenbildkarten der Überschwemmungen. Für das Bild wurden zwei Aufnahmen desselben Gebietes um die Stadt Villahermosa überlagert - die erste Aufnahme wurde am 8. November 2007 zum Zeitpunkt des Hochwassers aufgenommen, die zweite am 2. Dezember, nachdem sich die Lage im Krisengebiet normalisiert hatte. Die Unterschiede - also im Wesentlichen überflutete Flächen - erscheinen durch diese Technik in blau und sind im Bild deutlich erkennbar. Das Stadtgebiet von Villahermosa liegt im Bild oben links und erscheint in hellen Rosatönen.

Bodenbewegungen in Haiti durch das Erdbeben vom 12. Januar 2010

Das Bild zeigt die durch das Erdbeben vom 12. Januar 2010 in Haiti verursachten Erdkrustenbewegungen. Die verwendete Farbskala zeigt das Ausmaß dieser Verschiebung: von grün für wenig Verschiebung bis zu tief rot für zwei Meter Bewegung. Das rot eingefärbte Gebiet nördlich der so genannten Enriquillo-Störungszone (rote Linie) wurde während des Erdbebens um 80 Zentimeter in Richtung des schräg auf die Szene blickenden Radars versetzt. Bei der derzeitigen Annahme einer horizontalen Bewegung entspricht das einer Bewegung von circa 1,30 Meter nach Westen. Der schnelle Abfall der Deformation von West nach Ost innerhalb von nur wenigen Kilometern - zu erkennen an dem Farbübergang von rot zu grün - deutet auf eine Dehnung der Erdkruste in diesem Bereich hin. Die Messung wurde durch Korrelationsvergleich zweier TerraSAR-X-Radarbilder vom 18. Februar 2009 und vom 14. Januar 2010 gewonnen. Durch das Korrelationsverfahren werden kleinste Verschiebungen der Bildinhalte gemessen. Die Farben zeigen den Betrag des Versatzes an, die Pfeile zusätzlich die Richtung.

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