NSA-Timeline:

NSA legt umfassende Personenprofile an


30. September 2013

Neuen NSA-Dokumenten zufolge verknüpft der Geheimdienst Orts-, Telefon- und Internetdaten etwa mit Bank- und Fluggastdaten sowie Versicherungsinformationen. So entstehen umfassende Personenprofile. Die NSA speichert täglich Milliarden Telefonverbindungen.

NSA: "Follow the Money"


15. September 2013

Der US-Geheimdienst NSA überwacht weite Teile des internationalen Zahlungsverkehrs sowie Banken und Kreditkartentransaktionen. Für das Ausspähen von Finanzdaten ist ein spezieller NSA-Zweig "Follow the Money"  zuständig. Es wurde eine Finanzdatenbank „Tracfin“ eingerichtet, die schon 2011 über 180 Millionen Kreditkarten- u.a. Finanzdatensätzen enthielt. Eine weitere NSA-Abteilung für "maßgeschneiderte Operationen" befasst sich  insbesondere mit der Abschöpfung von EU-Bankdaten.

Überwachungs-Partnerschaft

Vorlagen aus Wikipedia public domain

11. September 2013

Der US-Geheimdienst NSA übergibt "regelmäßig" Daten aus seinen diversen Internet- und Telefonüberwachungsprogrammen an den Geheimdienst Israels. Dazu gehörten beispielsweise "nicht ausgewertete und minimierte Transkripte, Zusammenfassungen, Kopien, Telefaxe, Metadaten und Inhalte aus Telefonie und digitaler Netzwerkaufklärung".
An Israel wird aber auch "unminimiertes" Material weitergereicht, also unbearbeitete Rohdaten aus den Überwachungsprogrammen der NSA. Man habe sich "im Prinzip darauf geeinigt", keine US-Bürger gezielt zu überwachen, heißt es in dem Memorandum.

Codename "Bullrun"

Bild: public domain Wikimedia Commons

6. September 2013

Eines der bestgehütetsten Geheimnisse der NSA war ein milliardenschweres Programm mit dem Codenamen Bullrun (nach einer Schlacht im amerikanischen Bürgerkrieg). Mit Hilfe von Supercomputern, technischen Tricks, Bestechung und Erpressungsmanövern soll es dem US-amerikanischen Geheimdienst gelungen sein, die wichtigsten Verschlüsselungssysteme des Internets zu knacken oder zu umgehen. Die NSA habe die Fähigkeiten, weitverbreitete Onlineprotokolle wie HTTPS, Voice-over-IP und SSL zu überwinden. Dadurch sind E-Mails, Chats, Online-Banking und andere Transaktionen oder Daten im Internet nicht mehr geschützt.
Unter dem Codenamen „Edgehill“ soll auch der britische Geheimdienst GCHQ über ein entsprechendes Programm verfügen.

Cyber-Angriffe der NSA


2. September 2013

Lange galt die NSA in der Technologiebranche als Kämpfer für sichere Infrastruktur. Das war ein Irrglaube. Die NSA gefährdet die Internetsicherheit, wenn es ihren Zielen dient:

  • Sie kauft Sicherheitslücken für Angriffe, statt sie zu veröffentlichen
  • Sie infiziert weltweit Netzwerke mit Trojanern, statt sie zu schützen (2013: 85.000 Systeme)
  • Sie attackiert Verschlüsselungsstandards, statt sie zu stärken (für fast 11 Milliarden Dollar/Jahr)

NSA: auch Frankreichs Diplomaten bespitzelt

Bild: CC-by-sa Bobby Hidy

1. September 2013

Der US-Geheimdienst NSA hat nach SPIEGEL-Informationen 2010 französische Vertretungen in New York und Washington überwacht. Besonders interessierte die Späher das Computernetz der Diplomaten. Unter den Decknamen "Blackfoot" (New York) und "Wabash" (Washington) wurden Wanzen in den Botschaften installiert und Screenshots von Computerbildschirmen gefertigt.

US-Geheimgericht: "erhebliche Falschdarstellung" der Regierung


22. August 2013

Der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) hat drei Jahre lang gegen die Verfassung verstoßen, indem er Daten aus 10.000 rein inländischen Dialogen ohne ausreichenden Schutz der Privatsphäre sammelte. Das hat ein US-Geheimgericht entschieden. Die Richter wiesen darauf hin, dass die illegale Datensammlung der dritte Fall binnen weniger als drei Jahren gewesen sei, in dem die Regierung eine "erhebliche Falschdarstellung" zum Umfang eines größeren Spähprogramms gemacht habe.

NSA: 3/4 des US-Internetverkehrs abgehört


21. August 2013

Nach Angaben des Wall Street Journal kann der Geheimdienst NSA drei Viertel des U.S.-Internetverkehrs abhören. Die NSA kopiert auf amerikanischem Boden einen Teil des Internetverkehrs und nutzt dafür Schnittstellen bei Telekom-Konzernen. Die jew. Programme tragen Namen wie Blarney, Fairview, Oakstar, Lithium oder Stormbrew… Damit verstoße die NSA wahrscheinlich massiv gegen U.S.-amerikanische Gesetze.

"Die USA halten Journalismus für ein Verbrechen"

Bild: CC-by-sa Gage Skidmore

21. August 2013

Der Journalist und Anwalt Glenn Greenwald enthüllte im britischen "Guardian" den NSA-Skandal. Er ist ein Vertrauter von Edward Snowden und maßgeblich an der Aufbereitung und Publikation der Dokumente beteiligt. Er lebt z.Zt. in Rio de Janeiro, da die brasilianische Regierung ihm Schutz vor Verfolgung angeboten hat.
Greenwald: Die Verfassung garantiert eine freie Presse, und ich habe keine Verbrechen begangen… Die USA halten Journalismus für ein Verbrechen, das haben sie sehr klar ausgedrückt. Die wussten, dass das Zerstören von Festplatten nichts ausrichtet, aber das wahre Ziel war Einschüchterung.

NSA: Kompetenzen überschritten…


16. August 2013

Der US-Geheimdienst NSA hat nach Informationen der "Washington Post" jedes Jahr tausende Male Amerikaner abgehört und damit seine Kompetenzen überschritten. Die NSA rechtfertigt sich damit, die Vorwahlen von Ägypten und Washington D.C. verwechselt zu haben. Innenminister Friedrich hält die Affäre in Deutschland für aufgeklärt.
Das weltweite Abhören von nicht-Amerikanern ist aus US-amerikanischer Sicht nach wie vor legitim…